Traumazentrum: Versorgung von Schwerverletzen auf höchstem Niveau

Ärztliche Leitung des regionalen und lokalen Traumzentrums: Prof. Dr. med. Sven Lendemans

Seit 2014 ist das Alfried Krupp Krankenhaus in Essen-Steele „Lokales Traumazentrum“. 2015 kam das „Regionale Traumazentrum“ in Essen-Rüttenscheid hinzu. Beide Zentren sind 2018 bereits zum zweiten Mal erfolgreich durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert worden. Das Alfried Krupp Krankenhaus ist damit seinem Ansinnen, erste Anlaufstelle für Schwerverletzte in Essen zu sein, gerecht geworden.

Vorangegangen war ein intensiver Prozess, der sich mit Qualitätsrichtlinien und Prozessverbesserungen auseinanderzusetzen hatte. Hierzu zählen insbesondere die Verbesserung des Schockraum-Managements, die Fortbildung der Mitarbeiter und die Verbesserung und Optimierung von Qualitätsstandards.

Die beiden Traumazentren des Alfried Krupp Krankenhaus sind damit Teil des im April 2011 in der Zeche Zollverein gegründeten Traumanetzwerks Ruhrgebiet. Das Traumanetzwerk Ruhrgebiet ist eines der größten seiner Art in Deutschland. In ihm arbeiten drei überregionale, sechs regionale und mehr als 30 lokale Traumazentren eng zusammen – von Geldern am Niederrhein über das Ruhrgebiet und Bergische Land bis hin nach Lippstadt. 
„Das Netzwerk will eine bedarfsgerechte und schnelle Versorgung schwer- und schwerstverletzter Patienten gewährleisten. Jedem Verunfallten wird garantiert, binnen 30 Minuten in einer auf schwere Traumata spezialisierten Klinik erstversorgt und behandelt zu werden“, erläutert Prof. Dr. med. Sven Lendemans, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie und Klinik für Unfallchirurgie und spezielle Unfallchirurgie am Alfried Krupp Krankenhaus in Essen und Gründungskoordinator des Traumanetzwerks Ruhrgebiet. 

Die in einem regionalen TraumaNetzwerk kooperierenden Kliniken (überregionale/ maximalversorgende, regionale und lokale Traumazentren) müssen sich sowohl durch bestimmte Ausstattungsmerkmale, zum Beispiel Hubschrauberlandeplatz, eigener Schockraum, Computertomographie, Not-OP, Intensivstation, Blutbank als auch eine ausgewiesene Fachexpertise und 24-Stunden Verfügbarkeit notwendiger Fachkompetenz in der Versorgung Schwerverletzter in den relevanten Bereichen, unter anderen unfallchirurgische Fachabteilung und Schockraumteam auszeichnen.
Dauerfolgen von schweren Verletzungen sollen so vermindert und die Kommunikation zwischen den beteiligten Kliniken weiter verbessert werden. Schnelles und zielgenaues Handeln ist ein entscheidender Faktor, um Patienten nach einem schweren Unfall erfolgreich helfen zu können. „Durch das Traumanetzwerk Ruhrgebiet stärken wir die Versorgungsstrukturen in unserer Region und gewährleisten eine noch schnellere qualifizierte Behandlung von Unfallopfern“, so Lendemans. 

Durch die Netzwerkstruktur können Großschadensereignisse sowie Patientenaufnahmen und Weiterverlegungen bei Kapazitätsengpässen in Zukunft optimal koordiniert werden. Neben den Kliniken sind daran auch die Rettungsdienste aus dem gesamten Gebiet beteiligt. 
Die Einhaltung der geforderten strukturellen, personellen und apparativen Qualitätsmerkmale wird anhand sogenannter Auditierungen (Besuche) der Kliniken und einer abschließenden Zertifizierung des jeweiligen regionalen Traumannetzwerkes durch ein unabhängiges qualifiziertes Zertifizierungsunternehmen sichergestellt (DIOcert).