Diagnose Lungenkrebs

Lungenkrebs gehört zu den gefährlichsten Krebserkrankungen. Bei Männern ist das Lungenkarzinom weltweit gesehen die häufigste Krebstodesursache, bei Frauen, nach Brustkrebs, die zweithäufigste. Chefarzt Dr. med. Peter Caspar Schulte zu Ursachen, ersten Warnzeichen und den zahlreichen Therapiemöglichkeiten.

Herr Dr. Schulte, wodurch bekommt man Lungenkrebs? 

Hauptursache für Lungenkrebs ist tatsächlich das Rauchen. Aber auch andere, die Lunge schädigende Umweltfaktoren, zum Beispiel der dauerhafte ungeschützte Umgang am Arbeitsplatz mit krebsfördernden Substanzen wie Asbest, Arsen, Chrom oder Nickel können dafür Auslöser sein. Auch genetische Veränderungen spielen eine Rolle. 

Bekommen alle Raucher Lungenkrebs?

Nein, allerdings haben rund 90 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen, die an einem Lungenkarzinom erkranken, über einen längeren Zeitraum geraucht. Über 40 krebsfördernde Substanzen gelangen über den Tabakrauch in die Lunge. Das Lungenkrebs-Risiko steigt mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten pro Tag auf das bis zu 20 bis 30-fache eines Nichtrauchers. 

Welche Symptome können auf ein Lungenkarzinom hinweisen?

Frühsymptome gibt es leider nur wenige und deswegen wird Lungenkrebs erst sehr spät erkannt. Das macht ihn so gefährlich. Erste Warnzeichen sind auf jeden Fall: lang andauernder Husten über sechs Wochen, chronische Schmerzen in der Brust oder Husten mit blutigem Auswurf. Damit sollte man unbedingt zum Arzt gehen, vor allem als Raucher. Weitere Symptome können sein: Atemnot, Rückenschmerzen und andere, auch ganz unspezifische Beschwerden, wie eine plötzliche Gewichtsabnahme - ohne dass man eine Diät macht.

An wen wende ich mich, wenn ich verdächtige Symptome feststelle?

Ihr Hausarzt ist immer der erste Ansprechpartner. Er überweist bei Bedarf zu einem Facharzt für Lungenerkrankungen - einem Pneumologen - oder in die Ambulanz einer spezialisierten Klinik.

Wie wird Lungenkrebs diagnostiziert?

Bei Verdacht auf Lungenkrebs wird Ihr Arzt eine Reihe von Untersuchungen veranlassen, um eine gründliche Diagnose zu gewährleisten. Die für alle wichtigste Frage lautet: Handelt es sich wirklich um Lungenkrebs? Wenn ja, um welche Art und in welchem Stadium? Aufschluss darüber geben mehrere Untersuchungsverfahren: Bluttests, Laboruntersuchungen, Untersuchung der Lungenschleimhäute mittels eines optischen Untersuchungssystem (Bronchoskopie), Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen der inneren Organe. Zusätzlich zu den zweidimensionalen Röntgenbildern ermöglicht die Computertomographie dreidimensionale Aufnahme des Tumors. Dies hilft, das Lungenkrebs-Stadium zu ermitteln. Zudem lassen sich durch die Computertomographie Sitz und Größe des Tumors präzise bestimmen. Wichtige Indizien dafür, ob der Lungenkrebs operativ entfernt werden kann. 

Wann wird Lungenkrebs operiert?

Eine Operation an der Lunge ist kein kleiner Eingriff. Unseren Chirurgen steht hierfür jedoch ein breites Spektrum an gewebeschonenden Techniken zur Verfügung und die Operation kann heutzutage auch sehr gut minimal invasiv über die Schlüssellochtechnik erfolgen. Der Operateur versucht immer, einen guten Kompromiss zwischen dem Erhalt von funktionstüchtigem Lungengewebe und der zur Heilung erforderlichen Gewebeentfernung zu finden. 

Was passiert bei der Chemotherapie?

Bei der Chemotherapie werden Substanzen eingesetzt, welche die Teilung von Zellen hemmen und sie zum Absterben bringen. Diese Chemotherapeutika (Zytostatika) wirken vor allem auf Zellen, die sich stark teilen und einen regen Stoffwechsel haben. Deswegen kann man Krebszellen damit hervorragend bekämpfen.

Wie funktioniert eine zielgerichtete Therapie?

Eine zielgerichtete („personalisierte“) Lungenkrebstherapie zielt auf bestimmte genetische Veränderungen in den Tumorzellen. Der Patient erhält hochmoderne Medikamente aus der molekularbiologischen Forschung, die auf ihn ganz persönlich zugeschnitten wurden. 

Kann man Lungenkrebs auch bestrahlen?

Ein interessantes Verfahren, das in den letzten Jahren immer stärker eingesetzt wird, ist die sogenannte ”Strahlenchirurgie.” Hier können durch punktgenaue Bestrahlungen betroffene Stellen in der Lunge sehr gut zerstört werden. Das ist von großem Vorteil für Patienten für die, aufgrund von Begleiterkrankungen, eine Operation nicht in Frage kommt.  

Was können betroffen Patienten noch tun?

Neben der medizinischen Standardtherapie gibt es zahlreiche Ansätze, die den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen können: Eine vollwertige Ernährung stärkt beispielsweise den allgemeinen Gesundheitszustand und verhindert, dass Nährstoffdefizite auftreten. Die Krebserkrankung stellt zudem eine enorme psychische Belastung dar. Eine Beratung durch einen Psychoonkologen oder Begleitung durch einen speziell ausgebildeten Psychologen kann helfen, das seelische Gleichgewicht zu erhalten oder wiederzufinden. 

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