In besonders schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Fällen greifen die Spezialisten der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie, Gastroenterologie und Innere Medizin deshalb auf das Lungenersatzverfahren „ECMO“ (extrakorporale Membranoxygenierung) zurück. Damit gehört das Alfried Krupp Krankenhaus – neben weltweit gerade mal knapp 200 registrierten Standorten – zu den ausgesuchten Häusern, die diese moderne Therapie einsetzen.
„Für manche Patienten stellt ECMO die letzte Therapieoption dar“, erklärt Prof. Dr. med. Thomas Budde, Chefarzt der Klinik. Das treffe insbesondere auf Patienten zu, die trotz einer maximalen, intensiven Therapie nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden könnten.
Im Gegensatz zu der althergebrachten Beatmungsmethode wird die ECMO über eine Kanüle an den Blutkreislauf des Patienten angeschlossen. Dabei wird das Blut über eine Vene in den Oxygenator geleitet, der anschließend das Kohlendioxid aus dem Blut entfernt und es mit genügend Sauerstoff auffüllt. Da die ECMO für die Zeit der Behandlung die Funktion der menschlichen Lunge übernimmt, wird diese nicht belastet, sondern hat im Gegenteil sogar gute Chancen, sich schnell zu regenerieren.
Im Behandlungsverlauf kann der Patient nach erfolgreicher ECMO-Therapie in Kooperation mit dem Alfried Krupp Krankenhaus Steele auf der Weaningstation vollständig – oder in einigen wenigen Fällen teilweise – von der Beatmung entwöhnt werden. Dies ermöglicht einen vollständigen und positiven Regelkreis der Versorgung von komplex lungenerkrankten Menschen.