Mehr Betten für Schlaganfall-Patienten

Prof. Dr. med. Roland Veltkamp
Chefarzt
Klinik für Neurologie

Priv.-Doz. Dr. med. Ralph Weber
Geschäftsführender Oberarzt
Klinik für Neurologie

Die Zahl der Schlaganfälle in Deutschland steigt. 270.000 sind es pro Jahr und schon heute ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache. Das zunehmende Alter der Bevölkerung wird die Fallzahlen weiter erhöhen. Das Alfried Krupp Krankenhaus stärkt die Versorgung der Schlaganfall-Patienten und plant eine Steigerung der Kapazitäten auf der überregionalen Spezialstation für Schlaganfälle (Stroke Unit) auf zwölf Überwachungsbetten.

Bei einem Schlaganfall treten - wie der Name sagt - „schlagartig“ neurologische Ausfälle ein: Unerwartet und ohne jede Vorankündigung kommt es zu einem hängenden Mundwinkel, Lähmungen, Sehstörungen wie einem Gesichtsfeldausfall oder Doppelbildern, Sprach- oder Sprechstörungen, Schwindel oder Taubheitsgefühl. Diese Symptome sollten unbedingt ernst genommen werden, denn in jeder Minute sterben Nervenzellen ab, die bei einem zu späten Therapiebeginn nicht gerettet werden können.

„Besonders wichtig ist daher die Aufklärung von Patienten und Angehörigen über mögliche Schlaganfallsymptome, damit sie keine Zeit verlieren, sich versorgen zu lassen“, betont Priv.-Doz. Dr. med. Ralph Weber, Geschäftsführender Oberarzt. Optimal sei es, beim ersten erkannten Symptom sofort den Notarzt zu alarmieren, da idealerweise bereits 20-30 Minuten nach Eintritt des Schlaganfalls mit der Therapie begonnen werden sollte.

Bei der Ankunft des Patienten in der Stroke Unit geht alles ganz schnell: Nach einer ersten körperlichen Untersuchung, die maximal zwei Minuten dauert, wird im Computertomografen überprüft, ob im Gehirn eine Durchblutungsstörung oder eine Blutung vorliegt. Im interdisziplinären Austausch mit den Kliniken für Neuroradiologie, Neurochirurgie, Gefäßchirurgie und Kardiologie entscheidet sich dann die weitere Akuttherapie.

Gefäßverschlüsse verursachen die meisten Schlaganfälle

Bei nur 15 Prozent hat ein gerissenes Gefäß zu Hirnblutungen geführt, der Großteil der Schlaganfälle ist auf Durchblutungsstörungen durch einen Gefäßverschluss zurückzuführen. Um das Gefäß so schnell wie möglich wiederzueröffnen gibt es zwei mögliche Verfahren: die medikamentöse Therapie (Thrombolyse) oder ein Katheterverfahren unter Röntgenkontrolle (mechanische Thrombektomie).

„Die Erweiterung der Stroke Unit am Alfried Krupp Krankenhaus ermöglicht es uns, die wachsende Zahl der Schlaganfallpatienten gemeinsam mit den Rettungsdiensten und unseren Kooperationspartnern in der Region auf höchstem Niveau zu versorgen“, erklärt Prof. Dr. med. Roland Veltkamp, Chefarzt der Klinik für Neurologie.

In den Überwachungsbetten, betreut von einem speziell ausgebildeten Ärzte- und Pflegeteam, werden die Schlaganfallpatienten kontinuierlich neurologisch überwacht. Herzschlag, Blutdruck, Atmung und Körpertemperatur werden kontrolliert. Wichtig ist die zeitnahe Abklärung der Schlaganfallursachen und die Vermeidung weiterer Schlaganfälle. Zu den häufigsten Risikofaktoren eines Schlaganfalls gehören unter anderem Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern), Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Rauchen, familiäre Vorbelastungen oder Fehlernährung und Übergewicht – Risikofaktoren, die therapiert werden sollten und können.

Die Rückbildung von motorischen und neurologischen Ausfällen wird auf der Stroke Unit frühzeitig mit der Rehabilitation durch Krankengymnasten, Sprach- und Ergotherapeuten gefördert. Die Verweildauer auf der Schlaganfalleinheit liegt in der Regel zwischen einem Tag und einer Woche bei schwerer betroffenen Patienten.  Danach können die Patienten auf normale Stationen verlegt werden.

Die Überregionale Stroke Unit des Alfried Krupp Krankenhaus ist zertifiziert von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Schlaganfallhilfe.

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