Wasserdampf hilft Wasser lassen
Schwacher Harnstrahl, Pressen, Nachtröpfeln – bei einer gutartig vergrößerten Prostata ist der Gang zur Toilette kein Vergnügen. Abhilfe versprechen Therapien mit Medikamenten oder eine Operation – zum Beispiel mit modernen Lasern. Noch schonender ist die Verkleinerung des Gewebes mit Wasserdampf – ein Verfahren, das erst seit kurzem in Deutschland verfügbar ist.
Bei der sogenannten Rezūm-Therapie führt der Urologe eine dünne Kamera durch die Harnröhre in die Prostata ein. Über eine kleine Nadel wird dann Wasserdampf in das vergrößerte Prostatagewebe gespritzt. Der Körper kann das verödete Gewebe anschließend über den natürlichen Heilungsprozess selbst abbauen.
Das minimal invasive Verfahren kann in einer kurzen Narkose durchgeführt werden und dauert nur wenige Minuten. Besonders für ältere Patienten, die eine lange Narkose nicht gut vertragen, ist dies ein Vorteil. Doch auch jüngere Patienten, die sexuell aktiv sind, können von der neuen Wasserdampftherapie profitieren. Rezūm dringt nicht bis zum Blasenhals vor, sodass die Ejakulation in der Regel nicht beeinträchtigt wird.
Lasertherapie, Elektroschlinge und Medikamente bleiben aber wichtige Therapiealternativen für Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie). Welche Behandlung am besten geeignet ist, klären Art und Patient in einem ausführlichen Vorgespräch in der Klinik.
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