Ergibt sich nach den Untersuchungen keine operativ zu behandelnde Ursache für die Obstipation, stehen unterschiedliche konservative Therapieverfahren zur Verfügung. Darunter fallen zum Beispiel die Änderung von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, stuhleinweichende Maßnahmen, aber auch die medikamentöse Umstellung oder eine Neueinstellung. Zudem besteht die Möglichkeit des sogenannten Biofeedback-Trainings, bei dem es vorrangig darum geht, den Schließmuskel zu trainieren. Dies erfolgt mittels einer technischen Vorrichtung, die auch ganz unkompliziert zu Hause angewendet werden kann.
Teilweise sind Veränderungen in der Mastdarmwand oder im Bindegewebe des Beckens dafür verantwortlich, dass es zu einer Abknickung, beziehungsweise Einsackung des Enddarmes kommt. In einer Aussackung der Darmwand (Rektozele) kann der Stuhl sich ansammeln, den Mastdarm wie durch einen „Pfropfen“ verschließen und somit verantwortlich für eine Stuhlentleerungsstörung sein. Ebenso kann die Stuhlentleerung durch eine Einstülpung der Mastdarmwand in sich selbst (Intussuszeption) behindert werden.
In beiden Fällen kann eine operative Therapie im Sinne einer Raffung oder einer Entfernung von überschüssigen Mastdarmanteilen vom Analkanal her gute Behandlungserfolge erzielen. Mittels einer minimal invasiven Operation (STARR-/ Transtar-OP) wird eine Manschette des Mastdarmes entfernt. Nach der Operation treten kaum Schmerzen auf, allerdings kann es einige Wochen dauern, bis sich die Stuhlgewohnheiten ändern. In speziellen Fällen kann auch die Entfernung von Dickdarmabschnitten mittels einer Bauchspiegelung oder die sakrale Nervenstimulation hilfreich sein.
Ob ein operativer Eingriff notwendig ist und wenn ja, welcher, ergibt sich im Verlauf der Diagnosefindung und einer ausführlichen Besprechung mit Ihnen.