Erkrankungen der Hoden und Nebenhoden
Fehlbildungen und gutartige Veränderungen
Die Hoden wandern während der Embryonalzeit in den Hodensack. Es kann aber auch vorkommen, dass die Hoden zum Beispiel in der Leiste liegen. Auf Grund von Funktionsstörungen muss diese Fehllage dann operativ korrigiert werden. Bei einem Krampfaderbruch (Varikozele) kommt es zu einer Erweiterung und Vermehrung der Gefäße am Samenstrang. Bei sehr großen Gefäßen kann diese Erkrankung mit einer kleinen Schnittoperation am Hodensack therapiert werden. Im Hodensack kann es zwischen den Hodenhüllen zu einem Wasserbruch (Hydrozele) kommen. Der Patient merkt eine schmerzlose Schwellung des Hodensacks, die mit der Zeit an Größe zunimmt. Durch einen kleinen Schnitt am Hodensack kann das Wasser entfernt werden und die Hodenhüllen werden wieder vernäht.
Sowohl der Hoden als auch der Nebenhoden kann sich infizieren. Eine konservative Therapie mit Antibiotika und körperlicher Schonung sind meist ausreichend.
Vor allem bei Kindern kann es zu einer Verdrehung des Hodens und des Samenstranges kommen. Dies ist äußerst schmerzhaft und verlangt eine sofortige Operation, da sonst die Durchblutung des Hoden gefährdet ist.
Bösartige Tumoren des Hodens
Hodentumoren treten in den meisten Fällen bei jungen Männern zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr auf. Typische Symptome sind eine schmerzlose Schwellung und Verhärtung des Hodens, die meist selbst ertastet werden kann.
Besteht der Verdacht auf einen Hodentumor, werden der Hoden und der Samenstrang operativ freigelegt. Bestätigt sich während der Operation dieser Verdacht, wird der Hoden entfernt.
Bei fortgeschrittenen Tumoren erarbeiten wir zur weiteren Behandlung ein multimodales Konzept (Operation, Bestrahlung, gegebenenfalls Chemotherapie).