Epilepsie (Anfallsleiden)

Ansprechpartner

Dr. med. Dieter Linden
Oberarzt

Dr. med. Philipp Niedernhöfer
Facharzt

Eine Epilepsie ist eine Erkrankung, die ein dauerhaft erhöhtes Risiko für das Auftreten epileptischer Anfälle bezeichnet. Denn epileptische Anfälle sind nicht automatisch gleichzusetzen mit der Diagnose einer Epilepsie. So können auch Stoffwechselstörungen, ein starker Schlafentzug oder auch der Konsum oder das Auslassen von Alkohol oder anderen Drogen zu provozierten epileptischen Anfällen führen.

Die selbst erlebten oder von Außenstehenden beobachteten Symptome eines Anfalls, können dabei sehr vielgestaltig sein und von Missempfindungen, motorischen Entäußerungen über Verhaltens- und Bewusstseinsänderungen bis hin zu "Krampfanfällen" reichen.

Bezüglich der Ursachen gibt es ebenfalls eine große Vielfalt. Es gibt sowohl angeborene Formen, die in der Kindheit oder Jugend beginnen und sich bis in das Erwachsenenalter fortsetzen, als auch erworbene Formen einer Epilepsie, die in jedem Alter auftreten können. Dabei spielen vor allem Erkrankungen des Gehirns wie Entzündungen, Tumore oder Schlaganfälle eine Rolle. In manchen Fällen kann auch keine erkennbare Ursache gefunden werden.

Eine Epilepsie wird in der Regel dauerhaft medikamentös behandelt. Hierfür stehen mittlerweile zahlreiche sogenannte „Antikonvulsiva“ (= Antianfallsmedikamente) zur Verfügung. Für ausgewählte Patienten kommen auch heilende epilepsiechirurgische Operationen oder zusätzliche Stimulationsverfahren des Gehirns in Frage.

Unser Leistungsspektum umfasst:

  • die Erstdiagnose einer Epilepsie, insbesondere in der Abgrenzung zum Vorliegen provozierter epileptischer Anfälle und der
  • differentialdiagnostischen Abgrenzung von Bewusstseinsverlusten oder –störungen im Hinblick auf andere, nicht-epileptische Ursachen (Hier besteht eine besondere Expertise zur Abgrenzung von kreislaufbedingten Störungen (konvulsiven Synkopen) durch unser Kipptischlabor)
  • die Durchführung der EEG-Diagnostik inklusive gängiger Provokationsmethoden
  • die Durchführung von MRT-Aufnahmen, auch in spezieller Fragestellung zur Abgrenzung von Hippokampusläsionen, gefäßbedingten oder entzündlichen Veränderungen des Gehirns
  • die Durchführung von Liquoruntersuchungen (Nervenwasser) zur Abgrenzung entzündlicher Ursachen der Epilepsie
  • die medikamentöse Ersteinstellung und Neueinstellung bei bekannten Epilepsien, die unzureichend auf die Standardtherapien ansprechen unter stationären Bedingungen
  • die Möglichkeiten zur Intensivüberwachung auf der interdisziplinären Intensivstation bei therapierefraktären Anfällen oder Status
  • die Beratung hinsichtlich Ihrer Fahrtauglichkeit, ggf. unter Hinzuziehen einer neuropsychologischen Diagnostik