Vorsorge und Behandlung: Lass Darmkrebs nicht dein Schicksal werden

Jährlich sterben jährlich in Deutschland laut dem Robert Koch-Institut mehr als 25.000 Menschen an den Folgen einer Darmkrebserkrankung. Dabei kann man Darmkrebs leicht vorbeugen und durch Früherkennung meistens heilen. Chefarzt Prof. Dr. med. Marco Niedergethmann, Leiter des viszeralonkologischen Zentrums am Alfried Krupp Krankenhaus, informiert im Gespräch über Prävention und Krebsbehandlung. Alle Interessierten lädt er am 26. September 2023 zu der informativen Veranstaltung "Darmkrebs – Behandlungsoptionen aus chirurgischer Sicht" ein.

Der Darm ist ein acht Meter langer Muskelschlauch. Warum wird er auch das zweite Gehirn genannt?
Als einziges Organ im Körper entscheidet der Darm unabhängig vom Gehirn. Er ist die Schaltzentrale im Bauchraum und organisiert 70 Prozent der Immunabwehr. Welche Stoffe dürfen im Körper bleiben? Was muss abtransportiert werden? Das und vieles mehr entscheidet der Darm völlig selbständig. Hierzu ist der Darm als zweitgrößtes Nerven-Ballungsgebiet Körper bestens ausgestattet. Insofern ist die Bezeichnung zweites Gehirn zutreffend.

Entsprechend der Bedeutung des Darms sollte doch die Bereitschaft zur Darmkrebsvorsorge eigentlich hoch sein
Richtig, allerdings sind gerade Männer Vorsorge-Muffel. Dabei ist bei Männern Darmkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung, bei Frauen sogar die zweithäufigste. Dabei ist Darmkrebs der einzige Krebs, der sich durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen vermeiden lässt.

Inwiefern?
Wir sorgen dafür, das Darmkrebs erst gar nicht auftritt. Hierzu tragen wir schon bei der Darmspiegelung (Koloskopie) die Polypen ab, aus denen sich Tumoren entwickeln könnten. Deutschlandweit ist dies bei rund sieben Prozent der Patienten der Fall.

Welche Vorsorge empfehlen Sie?
Die Darmspiegelung ist der Goldstandard zur Früherkennung von Darmkrebs. Sie ist schmerzfrei und bietet den höchsten Schutz. Ab dem 50. Lebensjahr wird die Untersuchung von den Krankenkassen erstattet.
Für die Früherkennung empfehlen wir alternativ einmal jährlich den immunologischen Stuhltest. Durch ihn wird nicht-sichtbares Blut im Stuhl nachgewiesen. Der Test wird ab dem Alter von 50 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet, kann aber die Darmspiegelung nicht ersetzen.

Wann hat ein Mensch ein erhöhtes Darmkrebsrisiko?
Ist in der Familie bereits Darmkrebs aufgetreten oder bestehen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, ist das Risiko deutlich erhöht. Bei fünf bis zehn Prozent der Patienten handelt es sich um eine erbliche Form des Darmkrebses. Die Betroffenen sollten dann unabhängig vom Alter mit dem Haus- oder Facharzt über eine regelmäßige Früherkennungsuntersuchung sprechen. Zudem reduzieren eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Nikotin generell das Krebsrisiko.

Wie ist das Vorgehen bei der Diagnose Darmkrebs?
Hier kommt es auf das Zusammenspiel der Spezialisten an. Für die Untersuchung setzen wir im Alfried Krupp Krankenhaus spezielle, hochmoderne apparative Diagnostik ein. Gemeinsam besprechen dann Chirurgen, Gastroenterologen, Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Pathologen und Psychoonkologen den Befund jedes Patienten und stimmen eine individuell zugeschnittene Therapie ab. Wird der Krebs in einem Frühstadium entdeckt, sind die Heilungschancen bei Darmkrebs tatsächlich sehr hoch.

Veranstaltungstipp: Darmkrebs – Behandlungsoptionen aus chirurgischer Sicht

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