Der Medizintipp: Nackenschmerzen

Dr. med. Andreas Rüter
Oberarzt
Klinik für Neurochirurgie

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Akute Nackenschmerzen sind weit verbreitet und normalerweise kein Grund zur Sorge. Oft sind Muskelverspannungen hierfür der Auslöser. Zu viel Schreibtischarbeit, zu wenig Bewegung, das falsche Kopfkissen oder Zugluft – und schon ist er da, der fiese ziehende oder bohrende Schmerz, der bis in den Kopf und in die Schultern ausstrahlt und zu massiven Bewegungseinschränkungen führt. Diese Beschwerden lassen sich meistens schnell und effektiv mit speziellen Bewegungsübungen lindern und klingen in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder ab.

Ständige Nackenschmerzen werden auch als Hals-Wirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom), Zervikalneuralgie oder Zervikalsyndrom bezeichnet. Tauchen diese Beschwerden immer wieder auf, sollte man diese jedoch medizinisch abklären lassen. Folgende Erkrankungen können sich verbergen:


Verschleiß der Wirbelkörper und Wirbelsäule (Osteochondrose): Mit der Zeit nutzen sich Wirbelsäule und Wirbelkörper ab. Dabei können knöcherne Auswüchse entstehen, die die Nerven in der Halsregion bedrängen. Dieses Problem tritt gelegentlich auch an den kleinen Wirbelbogengelenken auf. Mediziner sprechen dann von Spondylarthrose.


Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps): Zwar sind Bandscheibenvorfälle im Bereich der Halswirbelsäule seltener (meist trifft es die Lendenwirbelsäule), aber auch sie können Nackenschmerzen verursachen. Dabei rutscht die Bandscheibe aus ihrer gallertartigen Hülle und drückt auf die Nervenwurzeln. Die Schmerzen können in die Schultern und Arme ausstrahlen.
 

Wirbelkanalverengung (Spinalkanalstenose): Wenn im Wirbelkanal, in dem das Rückenmark verläuft, zu wenig Platz ist, werden die Nerven eingeengt. Dann entstehen manchmal Nackenschmerzen.


Entzündliche Erkrankungen: aus dem rheumatoiden Formenkreis, zum Beispiel rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew oder Fibromyalgie.


Knochenschwund (Osteoporose): Dabei gerät der Knochenstoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Dieses verschiebt sich zugunsten knochenabbauender Prozesse und der Knochen schwindet. Ist der obere Teil der Halswirbelsäule von der Osteoporose betroffen, verspüren viele Nackenschmerzen.
 

Skoliose: Dabei ist die Wirbelsäule seitlich verbogen und zusätzlich sind die Wirbelkörper verdreht. Dies verursacht Schmerzen im Nacken und im gesamten Rücken.

 

Diese Schmerzen sollten Sie auf keinen Fall ignorieren
 

Nur sehr selten weisen Nackenschmerzen auf eine ernsthafte Erkrankung oder einen Notfall hin. Bei folgenden Situationen und Anzeichen ist aber rasche ärztliche Hilfe lebenswichtig:

  • Akute starke Schmerzen im Kiefer, Arm, Rücken oder Nacken sind mitunter ein Anzeichen für einen Herzinfarkt oder eine akute Erkrankung der Hauptschlagader (akutes Aortensyndrom).
  • Tauchen Nackenschmerzen und Nackenstarre als Begleiterscheinung von Fieber, Krämpfen, starken Kopfschmerzen, Lähmungen, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, Benommenheit oder Bewusstseinsstörungen auf, sollte ebenfalls umgehend ein Notarzt benachrichtigt werden. Denn dann könnte es sich um lebensbedrohliche Zustände wie eine Meningitis (Hirnhautentzündung) oder eine Gehirnblutung handeln.
  • Eine spezielle Form des Schlaganfalls, die das Kleinhirn betrifft (Kleinhirninfarkt), kann unter anderem mit Nackenschmerzen, starken Schwindelanfällen und erheblichen Gangstörungen einhergehen.
  • Treten Nackenschmerzen im Rahmen eines Unfalls oder nach einer Operation auf, sollte ebenfalls ein Arzt konsultiert werden.
  • Auch dauerndes Kribbeln, Missempfindungen, Gefühlsstörungen wie häufig eingeschlafene Hände oder Beine, Schwäche in den Beinen und Probleme mit der Balance beim Gehen sind Beschwerden, die ärztlich abgeklärt werden sollten.

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