Bestrahlung bei Brustkrebs: Dieser Trick schont das Herz

Dr. med. Birgit Jäger
Ärztliche Leitung
Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie
Abteilung für Strahlentherapie im Medizinischen Versorgungszentrum

Der Abstand der Brustwand zum Herzmuskel erweitert sich bei maximaler Einatmung.

Die Strahlentherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Mammakarzinomen. Ziel ist die präzise Zerstörung des Tumors bei gleichzeitiger Schonung des umliegenden Gewebes. Beim linksseitigen Mammakarzinom betrifft dies auch den Herzmuskel. Mit einem einfachen Trick lässt sich der aber effektiv schützen.

„Je weiter die Brust bei der Bestrahlung vom Herzen entfernt ist, desto besser wird der Herzmuskel geschont“, erläutert Dr. med. Birgit Jäger, Ärztliche Leiterin der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie. „Das klingt simpel und das ist es auch, wenn die technischen Voraussetzungen vor Ort gegeben sind.“

Einatmen und halten

Während der Behandlung wird die Patientin aufgefordert, tief einzuatmen und die Luft dann zu halten. Ihr gefüllter Brustkorb sorgt für genügend Abstand der Brustwand zum Herzen. Erst jetzt beginnt der Linearbeschleuniger die Bestrahlung. Die Dosis ist exakt auf die Brust abgestimmt und berücksichtigt die Anatomie und die Position der Patientin.
Diese behält dabei die volle Kontrolle: „Kann der Atem nicht länger gehalten werden, bricht die Bestrahlung automatisch ab“, beruhigt Dr. med. Birgit Jäger. Und: „Fühlt sich die Patientin aus irgendwelchen Gründen nicht bereit, kann sie die Therapie jederzeit per Knopfdruck unterbrechen.“

Wie gefährlich ist die Bestrahlung?

Durch ständige technische Weiterentwicklung sind Nebenwirkungen in der Strahlentherapie heute kaum noch ein Thema. Studien zeigten jedoch, dass einige Patientinnen, die in der Vergangenheit eine Bestrahlung aufgrund eines linksseitigen Mammakarzinoms erhalten hatten, Jahre später an verengten Herzkranzgefäßen litten. Begründet wurde dies mit einer Verhärtung des Gewebes als Folge der früheren Bestrahlung.

„Dieses Risiko schließt die atemgesteuerte Bestrahlung heute praktisch aus“, erklärt Dr. med. Birgit Jäger und rät: „Gehen Sie als Brustkrebspatientin unbedingt in eine Einrichtung, die diese Methode anbietet.“

Weitere Informationen

Die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am Alfried Krupp Krankenhaus verfügt über einen modernen Linearbeschleuniger mit der Möglichkeit der atemgesteuerten Bestrahlung („Gating“). Gern beraten wir Sie hierzu in unserer Sprechstunde. Die Anmeldung erfolgt unter Telefon 0201 434-2677.

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