Minimal invasive Chirurgie

Darmoperation über kleinste Zugänge: Auf einen Bauchschnitt kann in diesem Fall verzichtet werden.

Chefarzt Prof. Dr. med. Marco Niedergethmann setzt in seiner Klinik auf minimal invasive Techniken.

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Das Operieren über kleinste Zugänge hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen – schließlich sind minimal invasive Eingriffe im Vergleich zur offenen Operation für den Patienten deutlich schonender. In der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Alfried Krupp Krankenhaus wird deshalb schon seit vielen Jahren überwiegend minimal invasiv operiert. Was das bedeutet, verrät Chefarzt Prof. Dr. med. Marco Niedergethmann im Interview.

Herr Professor Niedergethmann, 2022 wurde Ihre Klinik erneut als Kompetenzzentrum für Minimal Invasive Chirurgie der DGAV ausgezeichnet. Was bedeutet das für Sie?

Das ist ein großer Erfolg. Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie ist sowohl in Essen-Rüttenscheid als auch in Essen-Steele als Kompetenzzentrum zertifiziert. Möglich geworden ist das allein durch das exzellente Training aller Mitarbeiter, die den Großteil der viszeralchirurgischen Eingriffe, auch im onkologischen Bereich, minimal invasiv durchführen.

Bei welchen Erkrankungen kann denn heute minimal invasiv operiert werden?

Mittlerweile machen wir die komplette Chirurgie der häufigen Erkrankungen wie Gallenblasenentfernung, Leistenbruchversorgung oder Blinddarmentfernung in dieser Technik. Ein größerer Bauchschnitt entfällt und ebenso die damit verbundenen Schmerzen und verzögerte Rehabilitation des Patienten.

Im Bereich der Tumorchirurgie sind wir damit ein führendes Zentrum. Bundesweit wird bislang nur etwa die Hälfte der Darmkrebsoperationen minimal invasiv durchgeführt. In der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie operieren wir Darmkrebs bereits in über 90 Prozent der Fälle in Schlüssellochtechnik. Auch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, des Magens, der Speiseröhre und der Leber können wir auf diesem Weg schonend behandeln.

Welche Vorteile haben minimal invasive Operationen für die Patienten?

Durch einen Bauchschnitt kommt es insbesondere bei älteren Patienten häufiger zu einem längeren Krankenhausaufenthalt - mit allen möglichen Folgen wie Immobilisierung, Thrombose oder Lungenentzündung. Diesen gilt es vorzubeugen.

Im Bereich der Tumorchirurgie ist der große Vorteil, dass Patienten schneller wieder fit sind und so nach einer Operation früher eine Chemotherapie beginnen können.

Gibt es Erkrankungen, bei denen eine offene Operation nach wie vor besser ist?

Natürlich gibt es auch noch absolute Indikationen für offene Operationen. Das sind vor allem Operationen am Bauchspeicheldrüsenkopf. Eine große randomisierte Studie aus den Niederlanden zeigt, dass die offene Bauchspeicheldrüsenkrebsoperation der minimal invasiven Resektion des Bauchspeicheldrüsenkopfes überlegen ist. Auch komplexe Leberoperationen sind nach wie vor offen durchzuführen. Und leider gibt es auch im Bereich der Darmkrebschirurgie immer wieder sehr große Tumoren, die zum Beispiel in die Harnblase oder Bauchwand einwachsen. Dann muss ebenfalls offen operiert werden.

Es ist noch gar nicht lang her, dass die meisten Operationen offen erfolgten. Wie hat sich die minimal invasive Chirurgie seitdem entwickelt?

Als ich Berufseinsteiger war, wurde als einziges Organ die Gallenblase minimal invasiv operiert. Damals war es undenkbar, Tumoren in Schlüssellochtechnik zu entfernen.

2013 habe ich die chirurgische Klinik als Chefarzt übernommen. Da wurden im Alfried Krupp Krankenhaus neben Regeleingriffen wie Gallenblasen- und Leistenbruchoperationen auch schon Darmkrebs oder Adipositas minimal invasiv operiert. Das zeigt die lange Tradition des Alfried Krupp Krankenhaus in dieser Technik. Seitdem konnten wir minimal invasive Operationen an Leber, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse und Magen etablieren und deutlich weiterentwickeln. In der Adipositaschirurgie wird mittlerweile auch robotisch assistiert mit dem da Vinci operiert.

2023 feiern Sie zehnjähriges Jubiläum. Welche Bedeutung hat das für Sie, Ihr Team und Ihre Patienten?

Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie ist mit ihren zertifizierten Schwerpunkten in der Pankreas-, kolorektalen, minimal invasiven und bariatrischen Chirurgie heute fester Bestandteil der Kliniklandschaft in Nordrhein-Westfalen. Zudem bieten wir das gesamte Spektrum der Allgemein- und Viszeralchirurgischen Weiterbildung an. Darauf sind wir stolz. Es ist eine wichtige Voraussetzung dafür, auch in den nächsten Jahren Top-Versorgungszentrum in der Region zu sein. Für unsere Patienten bedeutet es, dass wir auch im nächsten Jahrzehnt zuverlässig, beständig und zugewandt für sie da sind.


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