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Erkrankungen der Prostata

Prostata

Die Prostata, deutsch „Vorsteherdrüse", ist im gesunden Zustand etwa kastaniengroß und umschließt die Harnröhre unterhalb des Blasenausgangs. Sie erfüllt wichtige Funktionen für die Sexualität, indem sie den Spermien ein verflüssigendes Sekret beimischt und bei Bedarf die Harnröhre komplett verschließt.

Gutartige Prostatavergrößerung

Altersbedingt kann es zu einer Zunahme des Prostatagewebes kommen (Benignes Prostatasyndrom). Die Harnröhre wird dabei mehr und mehr eingeengt und die Entleerung der Harnblase ist nur gegen einen höheren Widerstand möglich. Typische Symptome sind zum Beispiel ein abgeschwächter Harnstrahl, tröpfchenweise Blasenentleerung und häufiges Wasserlassen - auch nachts. Bei frühzeitiger Behandlung kann diese Erkrankung in der Regel geheilt werden. → Weitere Informationen

Bösartige Prostataveränderung

Ist die Prostata von einem bösartigen Tumor befallen, muss sie komplett, das heißt mit Prostatakapsel, Samenblasen und angrenzenden Lymphknoten entfernt werden. In unserer Klinik wird dieser Eingriff minimal invasiv in Schlüssellochtechnik vorgenommen. Wir benutzen dazu das roboterassistierte da Vinci-Operationssystem. Wenn möglich, werden die Erektionsnerven während des Eingriffs geschont (nerve-sparing technique). → Weitere Informationen

Die Klinik ist als Prostatakrebszentrum der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und Prostatazentrum nach URO-CERT zertifiziert.

Therapie bei gutartiger Prostatavergrößerung

Ziel der operativen Therapie ist es, die Prostata zu verkleinern. Je nach Prostatagröße gibt es verschiedene Therapieoptionen. Eine Möglichkeit ist die Ausschälung eines Teils des Prostatagewebes durch die Harnröhre. Dieser Vorgang ist im überwiegenden Teil der Fälle mit einem Laserverfahren möglich. Bei großen Drüsen ist ein operativer Eingriff durch die Harnröhre mittels ThuLep-Laserausschälung möglich. Ebenfalls angeboten wird die Wasserdampftherapie (Rezūm). In seltenen Fällen ist eine offene Operation (Bauchschnitt) erforderlich.

Moderne Laserverfahren ersetzen offene Operationen

Der Klinik für Urologie und urologische Onkologie im Alfried Krupp Krankenhaus in Essen-Steele stehen schon seit 2011 neue und schonende Laser-Operationsmethoden zur Verfügung, um die gutartig vergrößerte Vorsteherdrüse zu verkleinern (Revolix 200). Neben der alternativen Möglichkeit einer bipolaren Resektion der Prostata und der Dry-Cut TUR-P wird bei mittelgroßem Prostatavolumen seither die Laser-Vaporisation der Prostata mit großem Erfolg durchgeführt.

Mit dem Laser kann das störende Prostatagewebe entweder komplett verdampft (Vaporisation) oder aus der Prostatakapsel herausgeschält (Enukleation) werden. Vorteile gegenüber der Standardmethode TUR-P (Transurethrale Resektion der Prostata) ergeben sich vor allem aus der Eigenschaft des Lasers. Er kann kleine Blutgefäße in der Prostata veröden, so dass es zu einer deutlich verringerten Blutung kommt. Dies ermöglicht meist einen um ein bis zwei Tage kürzeren Krankenhausaufenthalt im Vergleich mit einer transurethralen Resektion.

Vor allem die Operation durch die Bauchdecke kann nun alternativ durch das minimal invasives Laserverfahren ersetzt werden. Dieses Verfahren kann auch bei Risikopatienten eingesetzt werden, die beispielsweise Blutverdünner wie Heparine (ASS) oder Cumarine (Marcumar) einnehmen.
Insgesamt werden durch die geringe Blutung bei der Laserbehandlung aber auch weitere Komplikationen deutlich verringert. Weil der Operateur so eine wesentlich bessere Übersicht auf das Operationsfeld hat, verringert sich das Risiko einer Verletzung des Schließmuskels. Die weiteren seltenen Komplikationsmöglichkeiten (Inkontinenz, Impotenz) entsprechen denen der klassischen TUR-P.

Der Thulium-Laser kann auch bei starker Prostatavergrößerung mit gutem Erfolg eingesetzt werden.

Das ThuLEP Verfahren - operieren mit dem Licht-Skalpell

Mit dem Thulium-Laser wird das vergrößerte Prostatgewebe (Adenom) schrittweise abgetragen. Es wird, ähnlich wie bei der herkömmlichen Ausschälung der Prostata (TUR-P), ein spezielles Endoskop in die Harnröhre eingeführt. Die Thulium-Laser Enukleation der Prostata (ThuLEP) besteht dann aus zwei aufeinander folgenden operativen Schritten.

Das Prostatagewebe wird im ersten Operationschritt in der Schicht zwischen Prostatakapsel und vergrößertem Prostatagewebe mit dem Laser und dem Schaft des Instrumentes mechanisch ausgelöst. So wird der Thulium-Laser zum hochpräzisen „Licht-Skalpell". Nachdem das überschüssige Prostatagewebe von der Prostatakapsel gelöst wurde, wird das Adenom in die Blase verlagert.

In einem zweiten Schritt wird das Adenom mit einem Spezialinstrument zerkleinert und abgesaugt. Das abgetragene Gewebe steht damit vollständig zur feingeweblichen Untersuchung durch einen Pathologen zur Verfügung. Am OP-Ende wird das OP-Gebiet nochmals überprüft. Kleinere Blutungen können verödet werden und anschließend wird ein Katheter in die Blase eingelegt.

Welche Vorteile bietet die Laser-Therapie der Prostata?

  • geringer Blutverlust, rascher Rückgang der Symptome und schnelle Erholung
  • sichere und effektive Behandlung – lang andauernder Therapieerfolg
  • kurzer Aufenthalt in der Klinik
  • Katheter nur für kurze Zeit erforderlich
  • Erhalt von Schließmuskel (Kontinenz) und Erektionsfähigkeit (Potenz)
  • vollständige Gewebeuntersuchung möglich

Wie läuft die Behandlung im Krankenhaus ab?

  • stationäre Aufnahme gewöhnlich am Tag vor der Behandlung
  • Eingriff erfolgt in Voll- oder Teilnarkose
  • Essen und Trinken einige Stunden nach der Operation möglich
  • Blasenkatheterentfernung meist ein bis zwei Tage nach der Behandlung
  • Entlassung meist zwei bis drei Tage nach der Behandlung

Welche Beschwerden gibt es nach der Behandlung mit dem Thulium-Laser?

Da der Laser sehr präzise und effektiv arbeitet, sind Harnblutungen, Schmerzen sowie störende oder belastende Beschwerden beim Wasserlassen eher selten. Die Erholung nach dem Eingriff erfolgt daher meist zügig.

Auch die Lebensqualität wird rasch wieder hergestellt, die Patienten können bald zu ihrem normalen Alltags- und Berufsleben zurückkehren. Das Risiko für Beeinträchtigungen des Sexuallebens durch Verletzung der Erektionsnerven, wie gelegentlich bei anderen Verfahren möglich, ist gering.

Werden die Behandlungskosten von den Krankenkassen übernommen?

Obwohl die Kosten für diese innovative Technik hoch sind, kann in unserer Klinik jeder Patient, ob privat oder gesetzlich versichert, diese Therapie erhalten. Eine Voranmeldung mit Vorgespräch und Voruntersuchung (vorstationäre Behandlung) ist jedoch in jedem Fall notwendig.

Eine telefonische Anmeldung zur Terminvereinbarung ist im Sekretariat der Klinik für Urologie und urologischen Onkologie jederzeit möglich.

Telefon 0201 805-1146

Wasserdampftherapie bei gutartiger Prostatavergrößerung

Eine innovative Methode zur Behandlung der gutartig vergrößerten Prostata ist die minimal invasive Wasserdampftherapie „Rezūm". Über die Harnröhre wird dabei ein Endoskop bis zur Prostata vorgeschoben. Anschließend wird für neun Sekunden steriler Wasserdampf in das vergrößerte Prostatagewebe geleitet. Während der Wasserdampf kondensiert, stirbt das umliegende Gewebe ab. Der Körper baut die abgestorbenen Zellen dann in einem natürlichen Heilungsprozess selbst ab, wodurch sich die Prostata verkleinert. Nach ca. zwei Wochen geht die Verengung der Harnröhre zurück und das Wasserlassen fällt wieder deutlich leichter.

Die Wasserdampftherapie dauert in der Regel nur wenige Minuten und kann unter lokaler Betäubung erfolgen. Sie ist damit eine gute Alternative zu den etablierten Behandlungen des benignen Prostatasyndroms – zum Beispiel bei Patienten, für die weder eine Operation, noch eine Medikamententherapie in Frage kommen.

Wie funktioniert die Rezum-Therapie?

Eine anschauliche Erklärung finden Sie im YouTube-Film (Ton in englischer Sprache).

 

 

Diagnose und Therapie bei Prostatakrebs

Das Prostatakarzinom gehört beim Mann zu den häufigsten Krebserkrankungen. Am häufigsten betroffen sind Männer etwa ab dem 50. Lebensjahr. Eine regelmäßige urologische Voruntersuchung ist ab einem Alter von 45 Jahren sinnvoll, bei familiärer Vorbelastung auch früher. Bei Verdacht auf Prostatakrebs erfolgt in der Klinik für Urologie und urologische Onkologie eine präzise Diagnose, zum Beispiel mithilfe von Laborwerten, pathologischen Gewebsuntersuchungen und bildgebender Technik. Wird ein Tumor entdeckt, können moderne uro-onkologische Therapieverfahren inklusive roboterassistierter Operationen mit dem da Vinci angeboten werden.

Patienteninformation: Diagnostik und Therapie bei Prostatakrebs (PDF)

Exakte Prostata-Diagnostik mit ARTEMIS

Bei klinischem Verdacht auf das Vorliegen eines Prostatakrebses werden bislang vom Enddarm her ultraschallgesteuert zwölf Gewebezylinder aus der Prostata entnommen und feingeweblich untersucht. Der Facharzt für Pathologie stellt dann anhand der Gewebeproben fest, ob ein Prostatakrebs vorliegt oder nicht. Allerdings können bei der alleinigen ultraschallgesteuerten Probenentnahme kleinere Krebsherde übersehen werden, wodurch sich die korrekte Diagnosestellung verzögern kann.

Sichere Biopsie - Semi-robotische MRT-Fusionsbiopsie über den Damm (Perineum)

Mit dem semi-robotischen System „Artemis" kann ein Prostatakrebs durch eine präzise Probenentnahme besser und früher diagnostiziert werden. Voraussetzung für die gezielte Diagnostik ist eine spezielle Magnetresonanztomographie der Prostata, ein sogenanntes multiparametrisches MRT der Prostata. Hier können auch kleinste tumorverdächtige Veränderungen in der Prostata vom Röntgenfacharzt erkannt, markiert und dem Urologen mitgeteilt werden.

Im Artemis-System werden dann die Aufnahmen aus der Prostata-Magnetresonanztomographie und die Live-Ultraschallbilder eines Siemens-Ultraschallgeräts der neuesten Generation als 3D-Modell verbunden („fusioniert"). Der Urologe kann anschließend, vom Artemis-System semi-robotisch geleitet, zusätzliche gezielte Proben aus der tumorverdächtigen Region der Prostata entnehmen. Die Proben werden bevorzugt über den Damm (Perineum) entnommen. Der Vorteil im Vergleich zur Entnahme der Proben über den Darm liegt darin, dass weniger Entzündungen der Prostata und Harnsperren (Harnverhalte) nach dem Eingriff auftreten.

Die ärztlichen Mitarbeiter der Klinik für Urologie und urologische Onkologie des Alfried Krupp Krankenhaus in Essen verfügen über eine große Expertise im Bereich der Prostatadiagnostik. Der diagnostische Eingriff erfolgt üblicherweise ambulant unter ultraschallgesteuerter, örtlicher Betäubung (sogenannte Lokalanästhesie) und dauert etwa eine halbe Stunde. In besonderen Fällen kann die Biopsie auch in Vollnarkose durchgeführt werden (sogenannte Allgemeinanästhesie) - dann ist jedoch ein stationärer Aufenthalt von 24 Stunden erforderlich.

Sobald die Befunde vorliegen, nehmen wir umgehend mit dem niedergelassenen Urologen Kontakt auf. Sollte ein bösartiger Befund in der Prostata nachgewiesen werden, bieten wir Ihnen ein umfassendes Spektrum an Therapieoptionen an. Das jeweilige Angebot wird im Rahmen einer Tumorkonferenz, eines Expertengremiums, beschlossen.

Video: ARTEMIS Fusionsbiopsie

Die Klinik für Urologie und urologische Onkologie bietet Patienten bereits seit 2015 eine sogenannte Präzisions-MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie der Prostata mit dem Artemis-System der Firma Eigen (USA) an.

Besonderheit hierbei ist, dass die Navigation durch ein semi-robotisches System unterstützt wird.

Therapie des Prostatakarzinoms

Ist die Prostata von einem bösartigen Tumor befallen, muss sie komplett, das heißt mit Prostatakapsel, Samenblasen und angrenzenden Lymphknoten entfernt werden. Dieser Eingriff erfolgt in der Regel minimal invasiv und möglichst schonend mit dem roboterassistierten da Vinci-Operationssystem.

Je nach Tumorstadium kann auch eine Bestrahlung der Prostata erforderlich sein, wir arbeiten dafür eng mit der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie im Alfried Krupp Krankenhaus in Essen-Rüttenscheid zusammen.

Falls eine medikamentöse Therapie durchgeführt werden muss (Hormonentzugstherapie oder Chemotherapie), bieten wir in unserer Klinik eine umfassende und individuelle Behandlung an. Die medikamentöse Tumorbehandlung kann gegebenenfalls auch ambulant durchgeführt werden.

Bei manchen Patienten mit einem Tumor im Frühstadium kann auch eine sogenannte „aktive Überwachung” angeboten werden. Diesen Patienten bieten wir über unsere Sprechstunden eine engmaschige Kontrolle und Begleitung an.

Weitere Informationen

Kontakt

Klinik für Urologie und urologische Onkologie

Alfried Krupp Krankenhaus
Steele
Hellweg 100
45276 Essen

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Andrea Fidorra
Telefon 0201 805-1132
Telefax 0201 805-1131
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