Der Medizintipp: Harninkontinenz bei Männern
Inkontinenz ist ein sehr privates Problem. Viele Männer trauen sich nicht, ihrem Arzt davon zu erzählen oder glauben, es gebe ohnehin keine Behandlungsmöglichkeiten. Ein Irrtum, wie Dr. med. Philipp Hofmann weiß.
„Die häufigste Ursache für Inkontinenz beim Mann ist die Prostata", erklärt der Oberarzt der Klinik für Urologie und urologische Onkologie. So kann eine gutartig vergrößerte Prostata einerseits den Verlust von Restharn sowie das Gefühl ständigen Harndrangs auslösen, andererseits den Abfluss von der Harnblase derart behindern, dass schmerzhafter Harnstau und unwillkürlicher Harnverlust drohen.
Auch die Therapie bösartiger Prostatatumoren kann eine Harninkontinenz begünstigen. So besteht selbst bei optimal verlaufenden Operationen immer ein Restrisiko, Nerven und Muskulatur des Beckenbodens zu beeinträchtigen. Da die Prostata unterhalb der Harnblase liegt, kann ihre vollständige Entfernung im Rahmen der Tumortherapie zudem den Blasenmuskel schwächen.
Auch neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose können eine Inkontinenz begünstigen.
Die gute Nachricht? Inkontinenz ist sehr gut behandelbar.
„In vielen Fällen kann schon eine medikamentöse Therapie helfen", sagt Dr. med. Philipp Hofmann. „Bei Voroperationen an den Harnwegen oder schwereren Fällen, kann aber auch eine Operation erforderlich sein."
Bevor gemeinsam mit dem Patienten die beste Behandlungsstrategie festgelegt wird, führen wir in unserer urologischen Sprechstunde eine ausführliche Abklärungen durch. In einem ersten Schritt erfolgt dann eine körperliche Untersuchung. Wie die anschließende Therapie aussieht, ist ganz unterschiedlich – je nach Form der Blasenschwäche und ihrer Ursache. Die Therapie kann eine verhaltens- und physiotherapeutische, medikamentöse oder auch eine chirurgische Behandlung umfassen.
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- Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Essen-Ruhr
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