Beta-Blocker
Am häufigsten kommen sicherlich Beta-Blocker zum Einsatz, da sie bei nahezu allen Herzerkrankungen einen positiven Effekt auf die Funktion des Herzens haben.Im Wesentlichen hat diese Medikamentengruppe einen frequenzregulierenden Effekt und zwar indem es die Leitung über den AV-Knoten reduziert (siehe oben), was bedeutet, dass das Vorhofflimmern langsamer wird, was die Symptome vieler Patienten bereits deutlich reduziert. Durch seinen darüber hinaus positiven Effekt auf die Herzmuskeldurchblutung, den Blutdruck und auch eine Herzschwäche nimmt man an, dass die Flimmerneigung der Vorhöfe dadurch auch indirekt positiv beeinflusst wird. Der ß-Blocker hat allerdings nicht die Eigenschaft direkt das Auftreten von Vorhofflimmern zu unterdrücken.
Flecainid
Eine weitaus effektivere Form (bis zu 77 Prozent Effektivität über ein Jahr) der Rhythmusstabilisierung kann durch das Medikament Flecainid (Präparatname ist Tambocor) erreicht werden. Es vermindert die elektrische Leitungsgeschwindigkeit in den Vorhöfen, wodurch auch die Flimmerimpulse aus den Lungenvenen schlechter in die Vorhofmuskulatur geleitet werden. Da jedoch Flecainid, zum Beispiel bei der großen Gruppe der Patienten mit einer Herzkranzgefäßerkrankung (Herzinfarkt, Arteriosklerose) nicht eingesetzt werden darf, muss oftmals auf Alternativmedikamente ausgewichen werden. Flecainid hat die Eigenschaft, dass es sowohl zu Rhythmusstabilisierung, als auch zu einer Frequenzregulierung führt.
Kann Flecainid nicht eingesetzt werden, ist auch Amiodaron (Präparatname ist zum Beispiel Cordarex) ein sehr potentes Medikament (50-70 Prozent Effektivität über ein Jahr). Insbesondere aufgrund seines hohen Jodgehaltes hat es jedoch ein breites Nebenwirkungsprofil.
Dronedarone
Seit Ende 2009 gibt es einen weiteren Wirkstoff Dronedarone (Multaq). Er hat ein ähnliches Wirkprinzip wie Amiodaron, insbesondere auch weil es kein Jod enthält. Leider hat sich aber in den ersten Jahren seines Einsatzes gezeigt, dass sich sowohl schwere Nebenwirkungen entwickeln können und auch eine Vielzahl von Patienten unter sehr lästigen leichteren Nebenwirkungen vornehmlich im Magen-Darm-Trakt leiden. Leider erwies sich in den letzten Jahren auch eine deutlich geringere Effektivität (30 bis 40 Prozent), gegenüber den beiden anderen Antiarrhythmika.
Digitalis
Digitalis ist ebenfalls ein Medikament, welches in der Therapie des Vorhofflimmern eingesetzt wird. Jedoch ist es zur Vorbeugung erneuter Flimmerepisoden nicht geeignet, da es nicht rhythmisiert, sondern nur die Kammerfrequenz bei Vorhofflimmern verlangsamt.