Der Medizintipp: Ischämischer Schlaganfall
Über 80 Prozent der Schlaganfälle werden von Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht (Ischämie). Wenn Sie bei sich oder einem angehörigen Anzeichen für einen Schlaganfall vermuten, sollten Sie sofort reagieren. Jede Minute zählt, um das Risiko für Folgeschäden zu verringern. Prof. Dr. med. Roland Veltkamp, Chefarzt der Klinik für Neurologie, erklärt die Symptome.
„Die typischen Symptome sind ein Hängen des Mundwinkels, eine Halbseitenschwäche, eine Sehstörung oder eine Sprachstörung." Auch ein Taubheitsgefühl Schwindel oder starker Kopfschmerz können auf einen Schlaganfall hinweisen (eine ausführliche Übersicht finden Sie auf der Seite der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe.
Durch die mangelhafte Versorgung der betroffenen Hirnareale mit Sauerstoff und Glukose können neurologische Ausfälle entstehen. Wird nicht sofort behandelt, können Zellen absterben und bleibende Schäden entstehen. Deshalb ist schnelles Handeln schon beim ersten Anzeichen für einen Schlaganfall wichtig, wie Prof. Dr. med. Roland Veltkamp betont: „Die meisten Schlaganfälle tun im Gegensatz zu den Herzinfarkten nicht weh. Deswegen kommen viele Patienten nicht rechtzeitig in die Klinik. Wenn man den Verdacht hat auf einen Schlaganfall, sofort den Notruf 112 anrufen."
Die Patienten werden dann vom Rettungsdienst in die Stroke Unit gebracht und sofort umfassend untersucht. Dies ist entscheidend, denn Schlaganfälle können nicht nur durch verschlossene Blutgefäße, sondern auch durch eine Hirnblutung verursacht werden. Im Falle eines Gefäßverschlusses gibt es verschiedene Therapiemethoden. Bei der Thrombolyse werden die Blutgerinnsel (Thromben) mithilfe von gerinnungshemmenden Medikamenten aufgelöst. Sind größere Gefäße im Kopf betroffen, so wird das Gerinnsel von einem interventionellen Neuroradiologen in der Angiographieanlage mit einem Katheter aus dem Blutgefäß entfernt.
Wird rechtzeitig gehandelt, so sind die Chancen für eine Erholung nach dem Schlaganfall gut. Dazu beginnt die neurologische Rehabilitation in der Regel noch während des Krankenhausaufenthaltes und wird anschließend in einem ambulanten Rehabilitationszentrum fortgeführt.
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