Herzklappeninsuffizienz: Neue Therapie bei undichter Mitralklappe

Priv.-Doz. Dr. Dr. Kars Neven
Abteilungsarzt Elektrophysiologie

Carillon Mitral System

Das Carillon-System wird durch eine Schleuse (grün) in den Koronarsinus eingebracht, um die Mitralklappe zu umschließen. Grafik: Cardiac Dimensions

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Das Alfried Krupp Krankenhaus bietet Patienten mit einer funktionellen Mitralklappeninsuffizienz ein neues Therapieverfahren an: Das „Carillon-System“ unterstützt die Mitralklappe im krankhaft vergrößertem Herzen dabei, wieder dicht zu schließen. Die Patienten profitieren nachweislich von einer besseren Lebensqualität.

Was ist eine funktionelle Mitralklappeninsuffizienz?

Bei der funktionellen Mitralklappeninsuffizienz entsteht durch eine Vergrößerung der linken Herzkammer eine Undichtigkeit – häufig als Folge einer bestehenden Herzinsuffizienz. Die Pumpleistung des Herzens ist entsprechend beeinträchtigt.

Vorstellen kann man sich die Undichtigkeit am Beispiel einer Flügeltür, bei der die Türflügel zwar in Ordnung sind, der Türrahmen aber zu groß ist. Diese Tür kann niemals dicht schließen – es sei denn, der Türrahmen würde verengt.

Wie funktioniert das Carillon-System?

Das spangenförmige Implantat wird in Kathetertechnik in den Koronarsinus neben der Mitralklappe eingesetzt und verbleibt dauerhaft im Körper. Nach dem Eingriff verkleinert sich die linke Herzkammer mit der Zeit und geht in einen normalen Zustand über. Die Segel der Mitralklappe können somit wieder dicht schließen und der ordnungsgemäße Blutfluss wird wiederhergestellt.

Verfügbar schon im frühen Stadium

Im Gegensatz zu anderen Therapien können Patienten mit dem Carillon-System bereits bei einer Mitralinsuffizienz Grad 2+, 3+ und 4+ behandelt werden. Das Team des Alfried Krupp Krankenhaus unter Leitung von Priv.-Doz. Dr. Dr. Kars Neven, Abteilungsarzt Elektrophysiologie, hat bereits eine Vielzahl von Carillon-Implantationen sehr erfolgreich durchgeführt. Im Ergebnis steht eine nachweislich verbesserte Lebensqualität.

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