Höchste medizinische Professionalität zeichnet unsere Kliniken in Essen-Rüttenscheid aus. Im Krankenhaus selbst wurde bei der architektonischen Gestaltung viel Wert auf Ruhe und Komfort gelegt, um auch auf diese Weise den Heilungsprozess zu unterstützen.
Von der optimalen medizinischen Behandlung, über die pflegerische Betreuung bis hin zur modernen und komfortablen Gestaltung der Räume ist im Alfried Krupp Krankenhaus in Essen-Steele alles auf die schnelle und gute Genesung der Patienten ausgelegt.
Das Ärztehaus in Essen-Rüttenscheid bietet Patienten eine fach- und sektorübergreifende Versorgung. Fachabteilungen des Krankenhauses sowie Fachärzte als Mieter sind hier untergebracht.
Schmerzen erfüllen eigentlich eine wichtige Warnfunktion im Körper. Intuitiv schützen wir zum Beispiel unseren gestauchten Knöchel vor einer erneuten Belastung, weil dieser eben „weh tut“. Wenn Schmerzen jedoch über mehrere Monate anhalten, spricht man von chronischem Schmerz. Eine eigenständige Erkrankung mit deutlichen Auswirkungen auf die Lebensqualität, sagt Richarda Rademacher, Leiterin der Schmerztherapie am Alfried Krupp Krankenhaus. Im Interview erklärt sie, wie ihr Team Schmerzen mit einem multimodalen Therapiekonzept lindern kann.
Frau Rademacher, welche Patienten behandeln Sie in der ambulanten und stationären Schmerztherapie?
Das sind Patienten, bei denen der Schmerz auch drei bis sechs Monate nach der auslösenden Erkrankung noch nicht abgeklungen ist – also zum Beispiel nach einer Verletzung oder einer Operation.
Chronische Rückenschmerzen behandeln wir sehr häufig. Das ist ein richtiges Volksleiden geworden. Aber auch Patienten mit neuropathischen Schmerzen nach Gürtelrosen, Morbus Sudeck, diabetischer Polyneuropathie oder Fibromyalgie kommen oft zu uns.
Wie läuft die Behandlung im Alfried Krupp Krankenhaus ab?
Wir bieten ein multimodales Therapiekonzept an, das in der Regel acht Behandlungstage umfasst. Je nachdem, ob zum Beispiel Begleiterkrankungen vorliegen, kann die Therapie stationär oder ambulant erfolgen.
Multimodal heißt, dass neben der ärztlichen Behandlung auch Psychotherapie, Verhaltenstherapie und Physiotherapie eine wichtige Rolle spielen. Es geht darum, Verhaltensmuster aufzulösen, die die Patienten im Zusammenleben mit ihrem Schmerz entwickeln. Wir können nicht einfach den Schmerz ausschalten. Die Patienten müssen aktiv daran mitarbeiten – das macht den Erfolg des Konzeptes aus.
Welche Methoden sind dabei besonders erfolgreich?
Es gibt kein Allheilmittel. Die Methoden sind immer individuell auf die Erkrankung und auf den Patienten abgestimmt. Medizinisch reicht das Spektrum von Medikamenten über das Lösen von Blockaden und Akupunktur bis hin zu elektrischer Nervenstimulation. Daneben gehört die psychologische Schmerzbewältigungstherapie immer zum Programm, außerdem Bewegungstherapie und progressive Muskelentspannung. Sehr interessant finde ich auch Hypnosetechniken.
Können die Patienten nach der Therapie schmerzfrei leben?
Das Schmerzempfinden ist immer subjektiv und beim chronischen Schmerz ist eine „Heilung“ ganz schwierig. Eine Linderung des Schmerzempfindens um vierzig oder fünfzig Prozent ist oft schon ein sehr gutes Ergebnis. Das klingt gar nicht viel, ist aber für die Patienten eine enorme Erleichterung.
Wichtig ist, dass das Programm nach acht Tagen nicht aufhört. Damit die Therapie erfolgreich ist, müssen die Patienten auch danach dranbleiben, Übungen und Techniken anwenden und Anschlusstherapien wahrnehmen.