Herz und Nieren: „Neue Diagnostik – und Therapieverfahren“

Prof. Dr. med. Hagen Kälsch
Chefarzt
Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie, Nephrologie, Altersmedizin und Intensivmedizin

Das neue Verfahren der Elektroporation, wird auch als Pulsed Field Ablation (PFA) bezeichnet.
Durch kurze, pulsierende Stromstöße werden gezielt nur jene Herzzellen ausgeschaltet, die für die Störimpulse verantwortlich sind. Das umliegende Gewebe wird so maximal geschont.
Abteilung für Elektrophysiologie

Neben Medikamenten sind bei Atherosklerose-bedingten Engstellen in Herzkranzgefäßen Katheterbehandlungen die Therapie der Wahl.
Das Behandlungsspektrum hat sich hier in den letzten Jahren enorm erweitert.
Abteilung für Kardiologie

Bei einer fortgeschrittenen Niereninsuffizienz benötigen Patienten meist eine regelmäßige Hämodialyse
Bei Begleiterkrankungen wie Herzproblemen, kann das Verfahren jedoch sehr belastend sein. Für diese Patienten bietet das Interdisziplinäre Zentrum für Dialysezugänge eine Nierenersatztherapie an.
Abteilung für Nephrologie

 

Kontaktinfos

„Herz und Nieren“ stehen auf dem Programm des Krupp Symposiums 2023: Zwanzig renommierte Experten werden die neuesten Erkenntnisse dem Fachpublikum auf der Villa Hügel vorstellen. Prof. Dr. med. Hagen Kälsch, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie, Nephrologie, Altersmedizin und Intensivmedizin am Alfried Krupp Krankenhaus gibt einen Ausblick auf die Themen.

Worauf freuen Sie sich beim Krupp Symposium 2023 am meisten?
Prof. Dr. med. Hagen Kälsch
Da gibt es Vieles: Es ist das erste Jahressymposium unserer neu aufgestellten Klinik. Die Teilnehmer werden unsere neuen Fachärzte kennenlernen, die ihnen den neusten Stand in ihren Fachgebieten vorstellen. Und nicht zuletzt haben wir mit der Villa Hügel einen Ort mit außergewöhnlich schönem Ambiente, zu dem wir als Krankenhaus eine besondere Verbindung haben.

Herz und Niere. Wie passen die Fachbereiche thematisch zusammen?
Sehr gut. Bei beiden beschäftigen wir uns mit Dingen die fließen. Blut beim Herzen, Urin bei den Nieren. Beide Organe stehen dabei in ständiger Wechselwirkung. Menschen die schwer nierenkrank sind, sind meist auch herzkrank und umgekehrt. Deshalb haben wir die Kardiologie und Nephrologie (Nephrologische Schwerpunktklinik rezertifiziert) in einer Klinik gebündelt, um Therapien aus einer Hand anzubieten. Das werden wir auch bei dem Symposium zeigen.

Wo gibt es Neues in der Kardiologie?
Die Durchblutung des Herzens, Herzinsuffizienz (Zertifizierte Therapie bei Herzschwäche), Herzrhythmusstörungen, die Entzündung der Herzklappen – all diese Erkrankungen können wir bei uns diagnostisch und therapeutisch vollumfänglich behandeln.  Dazu haben wir zahlreiche neue Diagnostik – und Therapieverfahren eingeführt. Beispielsweise die Elektroporation, die bei Herzrhythmusstörungen zum Einsatz kommt. Eine besondere Art der Ablation von Vorhofflimmern die in deutlich kürzerer Zeit bessere Ergebnisse für die Patienten hervorbringt (Innovative Behandlungsmethode bei Vorhofflimmern). Hier sind wir eins der ersten Häuser weltweit, dass diese für den Patienten schonendere Therapie einsetzt.(Video: Vorhofflimmerablation mit Pulsed Field Ablation)

Eine schnellere Genesungschance gibt es bei anderen Erkrankungen…

Ja, auch bei der Behandlung von Herzklappenerkrankungen. Hier können wir hochgradig undichte Herzklappen mit einer speziellen Kathetertechnik raffen (Herzklappeninsuffizienz: Neue Therapie bei undichter Mitralklappe). Symptome wie Kurzatmigkeit und Einbußen bei der Leistungsfähigkeit reduzieren sich rasch. Neu sind auch verschiedene Methoden bei der Rekanalisierung von Herzkranzgefäßen, wodurch sich die Durchblutung des Herzens und das Wohlbefinden der Patienten unmittelbar verbessern.(Shockwave: Neue Intervention bei koronarer Herzkrankheit)
Unser besonderes Augenmerk gilt auch immer dem Fortschritt in der Notfallmedizin: Bei der lebensbedrohlichen Lungenembolie entfernen wir mit einer Art „Staubsauger“ Gerinnsel aus der Lunge, sodass es den Patienten direkt spürbar bessergeht. Oft können sie das Haus nach zwei bis drei Tagen sogar fußläufig verlassen.

Grundsätzlich ist mir wichtig: All diese neuen Verfahren die wir jetzt hier anbieten, verdanken wir vor allem dem neuen qualitativ sehr gut besetzten Leitungsteam der Klinik und den vielen engagierten Mitarbeitern, auch in der Pflege.

Bluthochdruck, Diabetes und Cholsterinsenker – wie hat sich Prävention bei den gefäßbedingten Risikofaktoren für Herzerkrankungen entwickelt?

Wir passen die Prävention an den jeweiligen Patienten an: Können wir vor einem kardiologischen Ereignis ansetzen oder können wir vor weiteren Ereignissen schützen? Das hängt davon ab, welche Risikofaktoren der Patient in welcher Ausprägung hat. Da hat sich bei den Therapieoptionen sehr viel getan. Bei den unterschiedlichen Fettstoffwechselerkrankungen reicht das Spektrum von neuen Medikamente auf dem Markt bis hin zu einer Blutwäsche. Die wissenschaftlichen Leitlinien haben sich hier deutlich verändert.
Oder Diabetes mellitus: Hier haben wir ausgewiesene Expertise am Haus, um diese Erkrankung fachgerecht zu erkennen und über Medikament und die Umstellung der Ernährung zu therapieren.
 

Bei der Behandlung von Nierenkrankheiten besteht, die Gefahr andere Folgekrankheiten auszulösen. Worauf ist hier zu achten?
Wir haben hier im Haus das Therapieverfahren der Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) neu etabliert. Das geschieht in Kooperation mit der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie von Professor Marco Niedergethmann. Das ist gerade für Patienten mit schwerer Herz- oder Leberschwäche von Vorteil. Das andere sind schonendere Verfahren bei der Hämodialyse bis hin zu einer Blutfettwäsche, die nicht den Blutdruck des Patienten beeinflusst. Bei dieser läuft das gesamte Blutvolumen eines Patienten durch einen Filter, in dem die ganzen Fettpartikel hängen bleiben. Das hat einen dauerhaften Effekt, der ein bis zwei Wochen anhält und eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität für den Patienten bedeutet.
 

Im November sind auch die Herzwochen der Deutschen Herzstiftung. Schwerpunktthema ist der Schutz vor Herzstillstand. Wie beteiliget sich die Klinik?
Auf unseren Ärztekongress ist der Herzstillstand natürlich ein Thema. Für interessierte Patienten bieten wir für am 17.11.2023 ebenfalls eine Veranstaltung an (Herzwochen 2023: Schützen Sie sich vor dem Herzstillstand). Hier informieren unsere Fachärzte rund ums Herz und beantworten Fragen.

Weitere Informationen:

Nachbericht mit Fotos: Kliniknewsletter Dezember 2023

Newsletter der Klinik (September 2023)
Klinik mit breitem Leistungsangebot
Der Medizintipp: Auf Herz und Nieren

Veranstaltungshinweise
Krupp Symposium 2023: Herz und Nieren
Herzwochen 2023: Schützen Sie sich vor dem Herzstillstand

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