ZAP-X: Tumoren einfach ausschalten. Die Zukunft der Radiochirurgie beginnt in Essen.


Behandlungsspektrum des ZAP-X
Gutartige Tumoren
- Meningeome
- Akustikusneurinome / Vestibularisschwannome
- Hypophysenadenome
- Glomustumoren
- Gefäßmissbildungen (z.B. AVM, Cavernome)
Bösartige Tumoren
- Metastasen
Neuromodulation und Schmerz
- Trigeminusneuralgie
- Hypoglossusneuralgie
- Temporallappenepilepsie
Hightech aus KalifornienZAP-X wurde unter Leitung von Prof. Dr. John Adler an der Universität Stanford in Kalifornien, USA, entwickelt. Die Spezialisierung auf den Kopf ermöglichte es dem Neurochirurgen und seinen Konstrukteuren, einen Linearbeschleuniger in ein frei rotierendes Gyroskop zu integrieren. Der kugelrunde ZAP-X kann damit ionisierende Strahlung innerhalb kürzester Zeit aus fast allen Richtungen auf das Zielvolumen abfeuern. Dank der kompakten Bauweise ist der Abstand der Strahlungsquelle zum Ziel sehr gering und damit maximal präzise. Aufgrund der hohen Genauigkeit spricht man auch von Radiochirurgie. |
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Vision oder Wirklichkeit?
Ein Patient legt sich für wenige Minuten in eine medizinische Anlage und schon bilden sich Tumoren, Metastasen oder andere Läsionen im Gehirn zurück oder verschwinden ganz. Hört sich nach Zukunft an. Oder existiert so eine minimal invasive, schonende und superschnelle Behandlung von Hirn-, Kopf- und Hals-Tumoren bereits?
Die Antwort lautet: Ja.
Mit dem neuen ZAP-X- Linearbeschleuniger ist genau das möglich. Ab Januar 2026 revolutioniert ein interdisziplinäres Expertenteam unter der Federführung von Prof. Dr. med. Dr. (Univ. Verona) Florian Ebner am Alfried Krupp Krankenhaus in Essen die ambulante Radiochirurgie in Nordrhein-Westfalen.
„Die Therapie von Kopf-Erkrankungen im Alfried Krupp Krankenhaus ist international renommiert. Unsere Ausstattung mit medizinischen High-Tech-Anlagen ist dabei ein wesentlicher Faktor des Behandlungserfolges. ZAP-X ist Medizintechnik auf Top-Level, mit der wir unser Leistungsspektrum für unsere Patienten aus Essen und ganz Deutschland erweitern. Immer mit dem Ziel, die bestmögliche Therapie anzubieten.“
Dr. rer. oec. Michaela Lemm, Geschäftsführerin
Was ZAP-X besonders macht
In nur einer Sitzung können mit ZAP-X dutzende kleine Strahlendosen hochpräzise abgegeben werden. So summieren sich viele Einzeldosen zu einer sehr hohen Gesamtdosis, die krankes Gewebe auf der Stelle zerstört. Das umliegende gesunde Gewebe wird jeweils nur ganz kurz durchleuchtet und dadurch bestmöglich geschont. Der Patient kann direkt nach der Behandlung wieder nach Hause gehen.
Bei kleinen und mittelgroßen Tumoren kann das nicht-invasive radiochirurgische ZAP-X-Verfahren je nach Diagnose aufwendige Operationen oder Strahlentherapien ersetzen. Im Vergleich die Alternativen: Ein chirurgischer Eingriff am Gehirn beinhaltet die Eröffnung des Schädels und zieht immer einen stationären Krankenhausaufenthalt auf Intensiv- und Normalstation nach sich. Eine stereotaktische Bestrahlungsserie etwa bei Metastasen dauert mindestens einige Wochen. Beides kann sehr belastend sein. Für viele Patienten stellt ZAP-X damit eine echte Alternative dar.
„Die Behandlung mit ZAP-X ist hochpräzise Radiochirurgie. Sie erfolgt in einer einzigen Sitzung, während der die Patienten keiner Narkose bedürfen, da das Verfahren schmerzfrei ist. Bereits am Tag der Behandlung darf der Patient wieder nach Hause gehen.“
Prof. Dr. med. Dr. (Univ. Verona) Florian Ebner, Chefarzt Klinik für Neurochirurgie, Neuroonkologisches Zentrum DKG
Aktuelle Studien bescheinigen ZAP-X gute Behandlungsergebnisse, die mit denen anderer radiochirurgischer Verfahren wie CyberKnife und Gamma Knife vergleichbar sind. Dabei kommt ZAP-X ohne das teure und hoch radioaktive Cobalt-60 aus und benötigt als in sich abgeschlossenes System keinen Strahlenschutzraum. Die behandelnden Ärzte, die medizinischen Technologen (MTR) und auch die Angehörigen des Patienten können während der gesamten Behandlung im Raum bleiben.
Am besten können gutartige und bösartige Hirnerkrankungen mit geringem und mittlerem Volumen bestrahlt werden. Vor allem im Frühstadium ist ZAP-X bei Tumoren, Metastasen, Tumorrezidiven oder anderen Gehirnläsionen ein echter Game-Changer.
„Mit ZAP-X ist es möglich, kleinste Tumoren in nur einer Sitzung zu therapieren – und das auch in unmittelbarer Nähe zu Risikoorganen und anderen schützenswerten Strukturen“, betont Dr. med. Birgit Jäger, Ärztliche Leitung der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie.
Ebenfalls gut behandelbar sind kleinere Tumoren im Mund-, Hals- und Kieferbereich.
„Sinnesorgane, Zähne, Speicheldrüsen, Schleimhaut von Rachen und Nase sowie andere feinste Strukturen im Kopf reagieren oft empfindlich auf die Strahlentherapie. ZAP-X ermöglicht uns mit seiner hohen Präzision bei niedrigen Dosen eine ganz neue Therapieplanung.“
Dr. med. Winfried Hohenhorst, Chefarzt der Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Kopf-Hals-Tumorzentrum DKG
Fortschrittliche Technologie für das Alfried Krupp Krankenhaus
Die ZAP-X-Technologie wird am Alfried Krupp Krankenhaus interdisziplinär gemeinsam von Prof. Dr. med. Florian Ebner, Dr. med. Winfried Hohenhorst, Dr. med. Birgit Jäger, und Prof. Dr. med. René Chapot betrieben. Einem Expertenteam, dem für die Behandlung ihrer Patienten eine umfassende Diagnostik und Therapie mit den Möglichkeiten modernster Medizintechnik zur Verfügung steht. Als Teil der individuell zugeschnittenen Behandlungspläne kann ZAP-X dabei ein essentieller Baustein der Therapie sein.
Für den Ärztlichen Direktor Priv.-Doz. Dr. med. Stephan Buse, „unterstreicht dieses Projekt einmal mehr die hohe Innovationskraft unserer Krankenhäuser zum Wohle der Patienten“. Prof. Dr. med. René Chapot, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, sieht es genauso: „Durch die Implementierung fortschrittlicher Medizintechnik, können wir in der Patientenversorgung neue Maßstäbe setzen.“
Schwere Kugel mit Hightech-Design
Um den knapp 27 Tonnen schweren Linearbeschleuniger ZAP-X aufzustellen, muss baulich umfassend vorgearbeitet werden. Ein entsprechend belastbares Fundament ist im Untergeschoss des Alfried Krupp Krankenhaus bereits vorhanden. Das kugelförmige Design des ZAP-X erfordert aber zusätzlich mindestens 60 Zentimeter Aussparung im Boden, in die der untere Teil der Kugel abgesenkt wird.
Die ‚Kugel’ ist Teil der strahlenundurchlässigen Abschirmung des ZAP-X – und hier liegt der charmante Vorteil des futuristisch anmutenden Gerätes:
„ZAP-X muss nicht hinter den meterdicken Wänden eines Strahlenschutzbunkers versteckt werden. Stattdessen können wir einen großen und hellen Behandlungsraum schaffen mit Zugang zum Lichthof und bodentiefen Fenstern. Eine echte Wohlfühlatmosphäre für die Patienten“, freut sich Dr. rer. medic. Mark Oehmigen, Leiter der Medizintechnik im Alfried Krupp Krankenhaus.
ZAP-X in Essen: Für alle Patienten im Ruhrgebiet, in NRW und darüber hinaus
Das ZAP-X-System am Alfried Krupp Krankenhaus steht nicht allein den Patienten aus NRW zur Verfügung, sondern kann bundesweit in enger Abstimmung mit den zuweisenden onkologischen Zentren in die Therapiepläne mit einbezogen werden. Die geplante Inbetriebnahme ist Anfang 2026.
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