Eine der Hauptursachen ist eine Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV des Typs 16, 18, 31 oder 45). Erst wenn der Tumor relativ groß ist, können eine Kontaktblutung nach Geschlechtsverkehr, vaginale Blutung, Gewichtsabnahme, Juckreiz, übel riechender Ausfluss oder auch Rücken- und Unterleibsschmerzen auftreten.
Das mittlere Alter bei dieser Erkrankung liegt bei etwa 52 Jahren, wobei zunehmend jüngere Frauen betroffen sind. Entscheidend ist auch hier die Früherkennung und Behandlung von Vorstufen (zervikale intraepitheliale Neoplasie = CIN I bis III).
Die wichtige Vorsorgeuntersuchung erfolgt bei Ihrem Frauenarzt. Wurde eine Veränderung fest gestellt, können ggf. gezielt Biopsien gemacht oder aber auch eine Krebsvorstufe über eine (Zervix-)Konisation entfernt werden.
Ist die Diagnose eines invasiven (echten) Karzinoms gesichert, bestimmen wir die Ausdehnung der Erkrankung durch folgende Diagnoseverfahren:
- Vaginalsonographie
- Narkoseuntersuchung
- gegebenenfalls eine Ausschabung von Gebärmutterhals und -körper
- Laboruntersuchung mit Tumormarkern (SCC beim Plattenepithel-, CA-125 und CEA beim Adenokarzinom)
- Nierenultraschall
- Blasenspiegelung und Enddarmspiegelung (Zystoskopie und Rektoskopie)
- gegebenenfalls Kernspintomographie des Beckens
- Leberultraschall sowie Röntgenaufnahme der Lunge, gegebenenfalls auch Computertomographie der Lunge
- gegebenenfalls operatives Staging
Behandlungsmöglichkeiten bei Gebärmutterhalskrebs
Unser Ziel ist es mit einer Operation möglichst alle Tumorzellen vollständig, das heißt im Gesunden zu entfernen. Dies ist jedoch durch eine operative Therapie nur bis zu einem bestimmten Stadium der Erkrankung (Stadium IIb) möglich. Wir führen hierzu eine Nerven schonende radikale Gebärmutterentfernung durch.
Bei jüngere Frauen und einem Plattenepithelkarzinom ist auf Wunsch ein Erhalt der Eierstöcke möglich. Bei einem Adenokarzinom und bei Befall des Gebärmutterkörpers sollten meist auch die Eierstöcke entfernt werden. Ist der Tumor weiter fortgeschritten sollte direkt eine kombinierte Chemo- und Strahlentherapie durchgeführt werden. Eine Radio-Chemotherapie wird auch nach einer Operation bei entsprechenden Risikofaktoren empfohlen.
Die individuellen Therapieempfehlungen werden im Rahmen unserer interdisziplinären Tumorkonferenz, an der neben Gynäkologen, auch Strahlentherapeuten, Onkologen, Pathologen und Radiologen teilnehmen, ausgesprochen. Unsere Patientinnen stellen wir noch während des stationären Aufenthaltes in unserer Strahlenklinik zur Besprechung und Planung der weiteren Therapie vor. Ebenso bieten wir im Rahmen des Aufenthaltes ein umfassendes Angebot von psychoonkologischer Betreuung, krankengymnastischer Therapie, Kunsttherapie und Seelsorge an. Noch während des Aufenthaltes werden die Weichen für eine zukünftige Rehabilitationsmaßnahme durch unseren Sozialdienst gestellt.
Weitere Informationen zu Auffälliger Vorsorgeabstrich - Humane Papillomaviren (PDF)