Die Therapie der Stuhlinkontinenz besteht aus einem Stufenkonzept.
Begonnen wird immer mit der sogenannten konservativen Therapie. Diese umfasst in erster Linie die Beeinflussung der Stuhlkonsistenz sowie eine regelmäßige Stuhlentleerung. Hierfür kann ggf. eine Irrigation (regelmäßige Einläufe) empfohlen werden. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Beckenbodentherapie durch speziell geschulte Physiotherapeuten. Darüber hinaus kann eine sogenannte „Biofeedback-Therapie" verordnet werden. Im Rahmen dieser Therapie wird mithilfe eines Gerätes ein Beckenbodentraining zu Hause durchgeführt.
Nach Abschluss der konservativen Therapie stehen im Alfried Krupp Krankenhaus moderne und schonende operative Therapien zur Verfügung. Bei einer Absenkung des Beckenbodens kann dieser durch ein Netz angehoben werden (ventrale Rektopexie). Bei entsprechender Indikation kann auch ein sogenannter Nervenschrittmacher implantiert werden (sakrale Neuromodulation, SNS). Dieser wird sowohl bei der Stuhl- als auch bei der Harninkontinenz eingesetzt.
Bei zusätzlicher Harninkontinenz profitieren Patienten von der interdisziplinären Zusammenarbeit der Gynäkologie, Urologie und Proktologie im Kontinenz- und Beckenbodenzentrum. Gemeinsam mit den Patienten entscheidet das Team des Zentrums über die individuell vielversprechendste Therapie.