Führendes Symptom bei einer Verschleißerscheinung an der Wirbelsäule ist in der Regel der Rückenschmerz. Dieser hat meist mehrere Ursachen. Lässt sich mit der konservativen Therapie keine Linderung erzielen, ist oftmals ein operativer Eingriff die letzte Möglichkeit, den Schmerz zu reduzieren.
Die Versteifungsoperation steht in direkter Konkurrenz zur Bandscheibenprothese, die bei einer Mitbeteiligung der kleinen Facettengelenke durchgeführt wird. Das geeignete Verfahren wird individuell für jeden Patienten nach Ausschöpfen konservativer Therapieoptionen festgelegt.
Wie wird die Operation ausgeführt?
Die Operation kann entweder vom Rücken aus (PLIF-oder TLIF-Technik) erfolgen oder von vorne (ventrale Spondylodese in ALIF-Technik).
Bei der PLIF-Technik wird ein Teil der hinteren Anteile des Wirbels entfernt, der Rückenmarkskanal eröffnet und am Rückenmark vorbei die betroffene Bandscheibe entfernt. In den „leeren“ Zwischenwirbelraum werden zwei Titankörbe eingesetzt, die mit Knochenstückchen aufgefüllt werden. Zur Absicherung werden die benachbarten Wirbel zusätzlich durch ein Schrauben-Stabsystem miteinander verspannt. Die normale Knochenheilung führt dann in den kommenden Wochen zu einer Versteifung des Wirbelsäulenabschnittes. Die TLIF-Technik wird ähnlich durchgeführt, nur mit dem Unterschied, dass hierbei nur ein größerer Titan-Käfig einseitig am Rückenmark vorbeigeführt wird.
Die PLIF-/TLIF-Technik bietet sich bei Patienten an, die nicht nur auf Grund einer Instabilität sondern auch wegen einer Enge am Spinalkanal operiert werden müssen, da diese hierbei gleichzeitig behoben werden kann.
Bei bereits voroperierten Wirbelsäulen ist eine Operation allein vom Rücken aus oftmals aufgrund von Vernarbungen und des hohen Risikos, das Rückenmark zu verletzen, nicht möglich. In diesem häufigen Fall kann es notwendig werden, die erkrankte/verschlissene Bandscheibe von vorne in ALIF-Technik zu entfernen. Der Bandscheibenraum wird hierbei mit einem mit einem Kunststoff-Platzhalter aufgefüllt, fest verschraubt und mit körpereigenem Knochen aufgefüllt. Dieser wird während der gleichen Operation meist vom Beckenkamm entnommen.
Wie lang dauert der Krankenhausaufenthalt?
Der stationäre Aufenthalt beträgt circa zehn bis vierzehn Tage. Schon am ersten Tag nach der Operation wird der Patient mobilisiert. Dabei wird er von kompetentem Pflegepersonal und Physiotherapeuten angeleitet. Um den zehnten Tag nach der Operation erfolgt eine Röntgenuntersuchung bei der das eingebrachte Fremdmaterial kontrolliert wird. Für die ersten Wochen zu Hause ist es wichtig, sich „rückengerecht" zu verhalten. Während des stationären Aufenthaltes wird dies ausgiebig durch die Therapeuten angelernt.
Wie erfolgt die Nachbehandlung?
Eine Rehabilitationsmaßnahme ist in der Regel nicht notwendig. Der weiterbehandelnde Arzt sollte jedoch Krankengymnastik verordnen. Die vollständige Durchbauung des Knochens der Spondylodese kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Das Sitzen in gekrümmter Haltung sollte daher in den ersten sechs Wochen nach der Operation vermieden werden. Es besteht jedoch keine echte Einschränkung in der Bewegung. Allerdings sollten Extrembewegungen noch vermieden werden.