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Interventionelle Kardiologie

 

Zur Untersuchung und Behandlung von Herzpatienten stehen der Abteilung für Kardiologie am Alfried Krupp Krankenhaus in Essen-Rüttenscheid drei moderne Herzkatheterlabore zur Verfügung.

Herzerkrankungen wie Verengungen und Verschlüsse von Herzkranzgefäßen oder Herzklappenfehler können mit der schonenden Kathetertechnik präzise diagnostiziert und behandelt werden. Auch Ballondilatationen oder Stent-Implantationen können über den Herzkatheter minimal invasiv durchgeführt werden.

Mit über 3.000 Eingriffen pro Jahr verfügt das Team der Abteilung für Kardiologie über sehr viel Erfahrung und Expertise auf dem Gebiet der interventionellen Kardiologie. Seit 2018 ist die Klinik für Kardiologie als Ausbildungsstätte für interventionelle Kardiologie durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert.

Leistungsspektrum

  • Diagnostische Linksherzkatheter-Untersuchung (Koronarangiographie) – auch ambulant durchführbar, inklusive Bypass-Darstellung, Lävokardiographie, Aortographie, Darstellung der Nierenarterien
  • Rechtsherzkatheteruntersuchung, inklusive Stufenoxymetrie, Herzzeitvolumen-Messung, Shuntberechnung
  • Intravaskuläre Bildgebungsverfahren (IVUS)
  • Funktionelle Testungen von Verengungen der Gefäße (FFR, iFR, RFR)
  • Behandlung von Herzinfarkten (24h-Bereitschaft)
  • Intervention von Koronarstenosen („Verengungen“) durch PTCA („Ballondilatation“) und Implantation beschichteter Stents der neuesten Generation
  • Behandlung von stark verkalkten Koronargefäßen mit speziellen Techniken wie Scoring-/Cutting-Ballons, Ultrahochdruck-Ballons (OPN NC), Shockwave Lithotripsie und Rotablation
  • Rekanalisation von chronisch verschlossenen Gefäßen (CTOs)
  • Anwendung von Herzunterstützungssystemen (Impella CP) als protected PCI bei komplexen Hochrisiko-Interventionen oder im kardiogenen Schock
  • Interventioneller Verschluss von Vorhofseptumdefekten (persistierendes Foramen ovale, PFO und atrialer Septumdefekt, ASD) mittels Schirmchen-Occluder
  • Interventioneller Verschluss des linken Vorhofohrs (LAA) mittels Schirmchen-Occluder
  • Perkutane Mitral- und Trikuspidalklappenrekonstruktion


Ansprechpartner

Dr. med. Moritz Lambers
Abteilungsarzt Kardiologie
Telefon 0201 434-2525
kardiologie@krupp-krankenhaus.de 

Herzkatheter: Informationen für Patienten

Mit diesen Informationen möchten wir Ihnen einen leicht verständlichen Überblick über die Diagnostik und Therapie in unseren Herzkatheterlaboren geben. 

Eine ausführliche Beratung und Aufklärung zu Ihrer Untersuchung oder Behandlung erhalten Sie zudem in unseren Sprechstunden.

Diagnostischer Herzkatheter

Linksherzkatheter

Unter interventioneller Kardiologie versteht man alle Eingriffe am Herzen, die mithilfe eines Herzkatheters und unter Röntgenkontrolle durchgeführt werden. Diese Eingriffe können entweder über die Beinschlagader oder die Armschlagader erfolgen. Dabei wird zunächst eine kleine Einführungsschleuse in die Schlagader gelegt, meist unter lokaler Betäubung. Anschließend werden Katheter zum Herzen geführt. Mit verschiedenen Katheterarten können sowohl die rechte als auch die linke Herzkranzarterie untersucht werden. Durch die Verwendung von Kontrastmittel werden die Herzkranzgefäße sichtbar gemacht, sodass man genau sehen kann, ob sie verengt oder verschlossen sind. Auch die linke Herzkammer kann untersucht und dargestellt werden.

Wenn nur die Herzkranzgefäße und/oder die Herzkammer dargestellt werden, nennt man das eine "diagnostische Herzkatheteruntersuchung". Diese dient vor allem dazu, festzustellen, ob eine koronare Herzerkrankung vorliegt. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Herzkranzarterien verengt oder verschlossen sind. Diese Erkrankung ist die häufigste Ursache für Herzinfarkte und stellt in den Industrieländern die häufigste Todesursache dar.

Rechtsherzkatheter

Der Rechtsherzkatheter ist das zentrale Verfahren, bei dem ein Katheter in das rechte Herz und die Lungenarterien eingeführt wird. Damit können Klappenerkrankungen, die Leistungsfähigkeit des rechten Herzens sowie Erkrankungen der Lungenstrombahn (z.B. pulmonale Hypertonie oder Thrombosen) genau diagnostiziert werden. Diese Untersuchung liefert wichtige Informationen für die Beurteilung und Behandlung von Herz- und Lungenerkrankungen.

Herzkatheterinterventionen

PTCA und Stent-Implantation

Bei einer Herzkatheteruntersuchung, die entweder zur Diagnose oder zur FFR-Untersuchung (eine spezielle Methode zur Messung der Durchblutung der Herzkranzgefäße) durchgeführt wird, kann es sein, dass eine relevante Verengung in einer Herzkranzarterie entdeckt wird.

Wenn das der Fall ist, erfolgt meistens direkt im Rahmen der gleichen Untersuchung eine sogenannte Herzkatheterintervention. Bei dieser Intervention wird eine Ballonaufdehnung, auch PTCA genannt, durchgeführt. Dabei wird ein dünner Draht mit einem aufblasbaren Ballon durch die verengte Stelle in das Gefäß eingeführt. Der Ballon wird dann mit hohem Druck aufgeblasen, um die Verengung zu erweitern. Das Material des Ballons ist so beschaffen, dass es auch bei hohem Druck nicht platzt und sich gut an die Krümmungen der Gefäße anpasst. 

Nach der Ballon-Dilatation wird häufig ein Stent eingesetzt. Hierbei handelt es sich um eine Gefäßstützte, welche auf einem kleinen Ballon montiert ist. Wenn der Ballon aufgeblasen wird, entfaltet sich der Stent und bleibt in der verengten Stelle zurück um das Gefäß offen zu halten und zu verhindern, dass es sich wieder zusammenzieht. Aktuell werden vorwiegend medikamentenbeschichtete Stents, sogenannte „Drug eluting Stents" (DES) verwendet. Sie erfordern eine längere Blutverdünnung, um Komplikationen zu vermeiden.

Falls es trotz Stent zu einer erneuten Verengung kommt, kann man entweder einen weiteren Stent setzen oder einen medikamentenbeschichteten Ballon, den sogenannten „Drug eluting Balloon“ (DEB), verwenden. Dieser überträgt Medikamente auf die Stelle, ohne dass ein weiterer Stent notwendig ist.

Herzunterstützung mit Impella CP

Wenn das Herz nicht mehr richtig arbeitet muss die Herzfunktion unterstützt werden. Die Impella CP ist eine der kleinsten Herzpumpen mit etwa vier Millimetern Durchmesser und bietet die innovative Möglichkeit, das Herz vorübergehend zu entlasten und die Pumpfunktion zu unterstützen – sei es bei einem kardiogenen Schock oder während riskanter kardiologischer Eingriffe.

Rotablation

Einige Herzkranzgefäße sind so stark verkalkt und verengt, dass eine herkömmliche Ballonaufdehnung (PTCA) nicht ausreicht, um sie erfolgreich zu behandeln. Deshalb bieten wir unseren Patienten die Möglichkeit der Rotablation an. Bei diesem Verfahren wird über einen Katheter ein hochfrequenter Diamantbohrer eingeführt, der die Verkalkungen im Gefäß entfernt. Nachdem das Gefäß durch die Rotablation wieder eröffnet und erweitert wurde, kann anschließend eine herkömmliche Ballonangioplastie (PTCA) durchgeführt und gegebenenfalls ein Stent eingesetzt werden.

Intravaskuläre Lithotripsie (IVL)

Einige Patientinnen und Patienten haben Herzkranzgefäße mit sehr harten und stark verkalkten Engstellen oder Stenosen, bei denen das Innere des Gefäßes (das Lumen) zu breit ist, um eine Rotablation durchzuführen. Trotzdem sind diese Gefäße bedeutend verengt, insbesondere bei Re-Stenosen, also erneuten Engstellen nach vorheriger Behandlung. Solche Stenosen sind weder für eine herkömmliche Ballonaufdehnung (PTCA) noch für eine Rotablation geeignet.

Um diese Verkalkungen optimal vorzubereiten, kann eine spezielle Vorbehandlung mit intravaskulärer Lithotripsie (IVL) erfolgen. Diese Methode verbessert die Langzeitergebnisse deutlich, da sie die Verkalkung aufbricht und das Gefäß für die anschließende Stent-Implantation besser vorbereitet.

Der Lithotripsie-Katheter ist mit einem besonderen Ballon an der Spitze ausgestattet. Bei der Aktivierung des Ballons werden kontrollierte Stoßwellen ausgesendet, ähnlich wie bei der Zertrümmerung von Nierensteinen. Diese Stoßwellen treffen gezielt die Kalkablagerungen in der Gefäßwand und zertrümmern sie. Durch das Aufbrechen der Kalkschichten wird das stark verkalkte Gefäß besser aufgedehnt, sodass ein Stent eingesetzt werden kann. Dabei verursachen die Stoßwellen keine Schmerzen.

Rekanalisation chronischer Koronarverschlüsse

Bei einigen Patientinnen und Patienten kommt es zu langsamen Verschlüssen der Herzkranzgefäße, ohne dass dadurch ein Herzinfarkt entsteht. Die Bereiche des Herzmuskels, die normalerweise durch diese Gefäße versorgt werden, erhalten stattdessen Blut über sogenannte Kollateralen, also Umgehungskreisläufe. Dieser Blutfluss ist in Ruhe meist ausreichend, um keine Beschwerden zu verursachen. Bei körperlicher Belastung leiden diese Patientinnen und Patienten jedoch häufig unter starken Brustschmerzen, die als pektanginöse Beschwerden bekannt sind. 

Dank neuer Techniken und Materialien wie Rekanalisationsdrähten und Mikrokatheter ist es heute möglich, auch chronische Verschlüsse der Koronararterien mit sehr hoher Erfolgsquote wieder zu öffnen. Dabei kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz: Zum einen kann der antegrade Weg durch das verschlossene Gefäß genutzt werden, zum anderen besteht die Möglichkeit, den retrograden Weg über die Kollateralen, also die Umgehungskreisläufe, zu wählen.

Herzinfarktversorgung

Ein Herzinfarkt entsteht in der Regel durch den plötzlichen Verschluss eines der drei Herzkranzgefäße. Je schneller das betroffene Gefäß wiedereröffnet wird, desto besser sind die Überlebenschancen und desto geringer ist der Schaden am Herzmuskel. Deshalb ist es entscheidend, bei typischen Symptomen eines Herzinfarkts (Info: Herzstiftung.de) sofort den Rettungsdienst (Telefon 112) zu alarmieren, damit die Betroffenen schnellstmöglich einer Herzkatheteruntersuchung zugeführt werden können.

Bei der Herzkatheteruntersuchung wird zunächst mit einem dünnen Draht der Gefäßverschluss überwunden. Anschließend erfolgt eine Ballonaufdehnung an der verengten Stelle, wodurch die Arterie meist wieder gut durchgängig wird. Da jedoch häufig noch eine zugrundeliegende Verengung (Stenose) bestehen bleibt, wird im Anschluss ein Stent eingesetzt, der das Gefäß dauerhaft offenhält. In bestimmten Fällen, wenn sich große Blutgerinnsel (Thromben) im Gefäß befinden, wird vor der Ballonaufdehnung oder Stentimplantation ein Absaugkatheter verwendet, um das thrombotische Material zu entfernen.

Untersuchung und Behandlung im Herzkatheterlabor – FAQ

Was passiert bei einer Herzkatheteruntersuchung?

Bei dem minimal invasiven Verfahren wird ein Katheter meist von der Leiste oder vom Handgelenk aus durch die Ader zum Herzen geführt. Somit ist eine exakte Diagnose möglicher Herzprobleme unter anderem durch Druckmessung oder bildgebende Verfahren mit Kontrastmittel möglich.

Was ist der Unterschied zwischen einem Linksherzkatheter und einem Rechtsherzkatheter?

Mit dem Linksherzkatheter wird die linke Herzhälfte untersucht oder behandelt. Der Katheter wird dabei durch die Arterie eingeführt. Mithilfe des Linksherzkatheters können zum Beispiel die Herzkrankgefäße untersucht werden (Koronarangiographie) und ggf. aufgedehnt werden (Ballondilatation, PTCA).

Der Rechtsherzkatheter wird über eine Vene eingeführt und dient der Untersuchung der rechten Herzhälfte. Mit dem Rechtsherzkatheter können zum Beispiel die Lungenarterien untersucht oder Herzklappenfehler oder Vorhofseptumdefekte diagnostiziert werden.

Wie lange dauert eine Herzkatheteruntersuchung?

Die Untersuchung im Herzkatheterlabor dauert etwa 20 Minuten. Wenn bei Ihnen eine Verengung festgestellt wird, die sofort beseitigt werden kann, dauert die Behandlung etwas länger. Mit Vor- und Nachbereitung müssen Sie in etwa eine Stunde Zeit einplanen. In der Regel kann eine Herzkatheteruntersuchung ohne Krankenhausaufenthalt ambulant durchgeführt werden. Wenn der Arzt Sie entlässt, können Sie nachhause gehen. Die Einstichstelle wird mit einem Druckverband verschlossen, den Sie üblicherweise am Folgetag selbstständig entfernen können.

Über den genauen Ablauf der Untersuchung oder Behandlung im Herzkatheterlabor informieren wir Sie ausführlich vorab.

Hier finden Sie weitere Informationen zu unserer Kardiologischen Tagesklinik.

Tut eine Herzkatheteruntersuchung weh?

Durch die lokale Betäubung an der Punktionsstelle spüren Sie das Einführen des Katheters nicht. Die Adern verfügen über keine Schmerzrezeptoren, sodass die Untersuchung keine Schmerzen verursacht. Eine weitere Betäubung ist nicht erforderlich. Wenn Sie sehr große Angst vor der Untersuchung haben, kann Ihnen der Arzt bei Bedarf ein leichtes Beruhigungsmittel verabreichen. Bitte sprechen Sie uns vor der Untersuchung darauf an.

Gibt es Risiken bei der Herzkatheteruntersuchung?

Die Herzkatheteruntersuchung ist ein sehr sicheres und schonendes Standardverfahren, dass in unserer Abteilung jährlich über 3.000 Mal durchgeführt wird. Über mögliche Risiken werden Sie im Arzt-Patienten-Gespräch vor der Behandlung detailliert aufgeklärt.

Gelegentlich kann es zu Nachblutungen oder Gefäßanomalien an der Einstichstelle kommen, die aber sehr gut nachbehandelt werden können. Zur Untersuchung auf dem Röntgenschirm kann Ihnen ein Kontrastmittel verabreicht werden, das in seltenen Fällen Allergien auslösen kann. Diese Allergien können gut medikamentös behandelt werden. Mögliche Allergierisiken werden nach Möglichkeit bereits im Arzt-Patienten-Gespräch abgeklärt. Weitere gesundheitliche Vorbelastungen wie eine bekannte Niereninsuffizienz oder Schilddrüsenüberfunktion können bei Verwendung des Kontrastmittels ebenfalls Probleme verursachen. Im Arzt-Patienten-Gespräch sowie in Voruntersuchungen werden diese Risiken im Vorfeld abgeklärt.

Kontakt

Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie,
Nephrologie, Altersmedizin und Intensivmedizin

Alfried Krupp Krankenhaus
Rüttenscheid
Alfried-Krupp-Straße 21
45131 Essen

Notfallnummern für Ärzte
24h-Kardio-Hotline
Telefon 0201 434-41588
24h-Dialyse-Hotline
Telefon 0201 434-41555

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Telefon 0201 434-2525
Isabella Saß
Telefon 0201 434-2904
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Kardiologische Leitstelle
Telefon 0201 434-41800
Telefax 0201 434-2389
kardio.leitstelle@krupp-krankenhaus.de

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