Die Undichtigkeit der Mitralklappe, auch Mitralklappeninsuffizienz genannt, ist der zweithäufigste erworbene Herzklappenfehler, der eine operative oder kathetergestützte Behandlung erforderlich macht.
Die Mitralklappe sorgt dafür, dass das Blut aus dem linken Vorhof in die linke Herzkammer fließt. Wenn das Herz schlägt, öffnet sich die Klappe, sodass sauerstoffreiches Blut aus dem Vorhof in die Kammer gelangt. Bei der anschließenden Kontraktion der linken Herzkammer schließt die Mitralklappe, damit das Blut über die Aortenklappe in die Aorta gepumpt wird, um die Organe im Körper zu versorgen. Wenn die Mitralklappe undicht ist, schließt sie nicht vollständig, sodass ein Teil des Blutes zurück in den linken Vorhof und den Lungenkreislauf fließt. Dies führt bei den Betroffenen häufig zu Luftnot, Wassereinlagerungen und einer verminderten Belastbarkeit im Alltag. Langfristig kann diese Erkrankung das Herz schädigen, was die Lebenserwartung beeinträchtigen kann.
Bislang war die Operation der Mitralklappe die Standardmethode. Für viele Patientinnen und Patienten mit Mitralklappeninsuffizienz ist eine Operation jedoch oft keine Option, insbesondere, wenn schwere Begleiterkrankungen vorliegen, das Alter hoch ist oder die Pumpfunktion des Herzens stark eingeschränkt ist. In solchen Fällen besteht aufgrund des hohen Operationsrisikos keine Empfehlung für eine Operation. Wenn sich die Betroffenen nach einer individuellen Beratung mit den Fachärztinnen und Fachärzten des Herzteams für eine kathetergestützte Behandlung entscheiden, bieten wir zwei Möglichkeiten an: Die Reparatur mittels Pascal System der Firma Edwards Lifesciences GmbH und die Annuloplastie mit dem Carillon® System der Firma Cardiac Dimensions.